Teambuilding-Methoden – so stärken Sie den Zusammenhalt

Teambuilding-Methoden – so stärken Sie den Zusammenhalt

Wie wird aus einer Gruppe von Fachleuten ein Team? Dieser Prozess ist kein Selbstläufer und auch keine Spaßveranstaltung, sondern eine vielschichtige Führungsaufgabe. Diese Aufgabe beginnt zudem mit der Auswahl der Teammitglieder und endet erst, wenn das Team seinen Zweck erfüllt hat und aufgelöst wird. Entsprechend der jeweiligen Phase der Teamentwicklung und aktuellen Situationen sind verschiedene Teambuilding-Methoden sinnvoll.

Das Spektrum der Maßnahmen, der Teambuilding-Methoden und Entwicklung ist breit gefächert. Wer danach googelt, trifft auf zahlreiche Angebote, wie

  • Outdoor-Abenteuer
  • Seminaren
  • oder Workshops.
Wichtig: Jedoch sind diese erlebnisorientierten Maßnahmen nur ein Tool im Werkzeugkasten für Führungskräfte zum Teambuilding. Bei der Auswahl der jeweiligen Teambuilding-Methoden sind immer das konkrete Ziel und die momentane Situation ausschlaggebend. Übergeordnet ist dabei die Erfüllung der Arbeitsaufgabe in Teamarbeit.

    Recruiting als Teambuilding-Methode

    Der deutsche Industrielle Philip Rosenthal hat einmal betont: „Ich persönlich habe nichts erdacht und nichts erfunden. Ich habe nur Menschen gefunden und dafür gesorgt, dass sie zusammenfinden.“ Stark verallgemeinert kann man sagen, der erfolgreiche Unternehmer hat Teambuilding betrieben.

    Wer passt ins Team?

    • Personen, die der Aufgabe fachlich gewachsen sind
    • Unterschiedliche Charaktere, die sich ergänzen
    • Teamfähige Mitarbeiter, die sich miteinander entwickeln können

    Die Führungskraft schafft die Rahmenbedingungen, damit sich diese Individuen zu einem Team zusammenfinden können. Darüber hinaus steuert sie die Teamentwicklung mit geeigneten Maßnahmen.

    Wichtiger Hinweis: Im Fokus stehen dabei unter anderem Aspekte wie Kommunikation sichern, gegenseitiges Vertrauen finden, Teamgeist stärken.

    Werkzeuge der Führungskraft zur Teamentwicklung

    Um das Potenzial jedes Einzelnen und des gesamten Teams auszunutzen, empfehlen sich folgende Teambuilding-Methoden:

    • Gespräche – unter vier Augen und in der Gruppe
    • Feedback geben und abfordern
    • Workshops und Seminare
    • Coaching – einzeln und im Team
    • erlebnisorientierte Aktivitäten – Indoor und Outdoor

    Im Gespräch das Team entwickeln

    Gespräche sind in jeder Phase der Teamentwicklung wichtig. Anfangs geht es um das Kennenlernen und den Aufbau von Vertrauen. Bei Projektteams innerhalb eines Unternehmens kennen sich die Personen oft bereits, im Start-up begegnen sich Teammitglieder wahrscheinlich zum ersten Mal. Logischerweise sind die Kennenlerngespräche in diesen Teams unterschiedlich intensiv.

    Später wird es Streitgespräche geben und Diskussionen um die Arbeitsorganisation. Wenn jeder seine Rolle im Team gefunden hat, rücken fachliche Themen, Lösungswege und Sachfragen in den Mittelpunkt.

    Tipp: Von Beginn an sollte die Führungskraft eine respektvolle, konstruktive Gesprächskultur installieren, die auf den Prinzipien des aktiven Zuhörens beruht. Das gilt für Gruppengespräch genauso wie für die Gespräche zwischen Vorgesetzten und einzelnen Teammitgliedern und für die Teamplayer untereinander.

    Feedback geben und fordern

    Teamentwicklung ist ein dynamischer Prozess, der durch viele Faktoren beeinflusst wird. Eingespielte, gefestigte Teams funktionieren scheinbar von selbst, sind jedoch das Ergebnis gelungener Führungsarbeit. Neu aufgestellte Teams müssen sich finden, andere sind bereits in Machtkämpfe verstrickt.

    Damit sich das Team in die richtige Richtung entwickelt, muss die Führungskraft manchmal eingreifen, motivieren, regulieren, Konflikte schlichten usw. Wer über den Stand der Dinge im Team informiert ist, kann frühzeitig geeignete Maßnahmen einleiten. Dabei hilft regelmäßig Feedback einholen und geben.

    Dies kann im Feedback-Gespräch, aber auch schriftlich zum Beispiel durch Berichte erfolgen. Dabei sollen positive und negative Dinge offen zur Sprache kommen. Feedback-Situation sind sensible Bereiche der Mitarbeiterführung, oft sind Unter-Vier-Augen-Gespräche am sinnvollsten.

    Konkret geht es darum:

    • Aktuellen Entwicklungsstand erfassen
    • Schwachstellen offen legen
    • Erfolge anerkennen
    • Wie nehmen die Individuen einander wahr?
    • Wege zu finden, um noch besser und effektiver zusammenzuarbeiten.

    Teambildende Workshops und Seminare als Teambuilding-Methoden

    Je nach dem Zweck des Teams arbeiten Fachkräfte unterschiedlicher oder gleicher Fachgebiete zusammen. Workshops und Seminare als Methode des Teambuildings sind überdies deshalb selten fachspezifisch ausgerichtet. In der Regel sind es fachübergreifende Maßnahmen oder auf soziale Kompetenzen ausgerichtet, die den Teamgeist stärken. Darüber hinaus können fachliche Weiterbildungsmöglichkeiten durchaus motivierend auf einzelne Teammitglieder wirken.

    Bei teambildenden Workshops können außerdem beispielsweise Konfliktlösung, Problemlösung und Entwicklung von Konzeptionen im Mittelpunkt stehen.

    Mögliche Schwerpunkte für Teambuilding-Seminare:

    • Teamgeist bilden und Stärken, Regeln und Wege für die Kommunikation finden und Motivieren,
    • Fähigkeit zu konstruktiven Diskussionen entwickeln,
    • Positives Betriebsklima im Team schaffen, Wir-Gefühl erzeugen,
    • Produktivität und Effektivität erhöhen.

    Coaching für Teams und Teammitglieder

    Gegenstand des Teamcoachings sind Verhaltensmuster, Mechanismen und zwischenmenschliche Strukturen, die sich bereits herausgebildet haben oder bilden sollen. Was sich bewährt hat, wird verstärkt und gefestigt. In anderen Fällen müssen gemeinsam neue Wege gesucht und gefunden werden. Je nach Erfordernis wird die Richtung der Teamentwicklung mehr oder weniger stark korrigiert. In diesem Prozess sind die Lösungskompetenzen jedes einzelnen Teammitglieds gefragt.

    Eventuell sollten mit dem Teamcoaching Einzelcoachings einhergehen. Schließlich läuft ein Team nur zu Höchstleistungen auf, wenn jedes Mitglied seine Potenziale voll ausschöpfen kann. Das Einzelcoaching hilft, die Bedürfnisse, Fähigkeiten und Teamrolle des Einzelnen herauszufinden. Darauf aufbauend, können dessen Kompetenzen gestärkt werden und sein Handlungsspielraum im Team sinnvoll erweitert werden.

    Teambuilding durch erlebnisorientierte Aktivitäten

    Häufig wird der Begriff Teambuilding-Methoden mit Spaßtagen im Kletterwald und Ähnlichem gleichgesetzt. Tatsächlich sind erlebnisorientierte Maßnahmen nur ein Bereich der Methoden der Teambildung. Es müssen nicht immer spektakuläre Events, abenteuerliche Bergtouren oder Wildwasserfahrten im Schlauchboot sein. Bereits eine

    • Radtour
    • Teamkochen
    • oder eine Challenge im Stile des Geocachings

    können nicht zuletzt teambildend wirken.

    Spaß und Spiel als Methode des Teambuildings sind auf die Stärkung des Gemeinschaftssinns ausgerichtet. In lockerer, ungezwungener Atmosphäre lernen sich die Teammitglieder besser kennen, entdecken neue Seiten aneinander. Dabei kommen zudem Stärken, Schwächen und individuelle Befindlichkeiten zum Vorschein.

    Wissen: Schon der griechische Philosoph Platon wusste: „Beim Spiel kann man einen Menschen in einer Stunde besser kennenlernen als im Gespräch in einem Jahr.“

    Vom Charakter her lassen sich Events zur Teambildung in mehrere Gruppen einteilen. Dazu gehören bespielsweise:

    • Bewegungsreich, teils sportliche Events
    • Orientierung auf Wissen und Geschicklichkeit zum Beispiel Quiz, Knobeleien, knifflige Aufgaben erledigen
    • Genussreiche Veranstaltungen wie Kochen, Backen oder Weinverkostungen oder Bierbrau-Diplome erwerben
    • Gestalterische, künstlerische Teamevents, beispielsweise etwas bauen oder basteln, trommeln oder ein Theaterstück einstudieren.

    Fazit

    Gemäß dem britischen Soziologen C. N. Parkinson muss eine Führungskraft seine Mitarbeiter motivieren und optimale Rahmenbedingungen für die Arbeit schaffen. Übertragen auf den dynamischen Prozess des Teambuildings, steht dafür eine Reihe von Maßnahmen zur Verfügung. Im Prinzip bauen die Teambuilding-Methoden aufeinander auf beziehungsweise ergänzen einander. Anhand der Analyse des Entwicklungsstandes und Leistungsvermögens kann die Führungskraft entsprechende Maßnahmen auswählen und einleiten.

    Autor: Redaktion Personalwissen