Teambuilding – wertvolle Tipps zum Teambauen, -formen und -führen

Teambuilding – wertvolle Tipps zum Teambauen, -formen und -führen

Ein altes Sprichwort sagt, „Wenn der Blinde den Lahmen trägt, kommen beide fort.“ Einfacher lassen sich die Begriffe Teambuilding, Team und Teamarbeit kaum zusammenfassen. Einer könnte gehen, sieht aber den Weg nicht, der andere sieht den Weg, kann jedoch nicht gehen. Sofern beide dasselbe Ziel haben, können Sie ein Team bilden. Mit der Teamarbeit setzen beide ihre speziellen Fähigkeiten ein, um das gemeinsame Ziel zu erreichen.

Seit den 1970er Jahren hat sich Teamarbeit als Organisationsform und Führungsstil in der Arbeitswelt etabliert. Richtig eingesetzt, ist Teamwork ein effektives Führungsinstrument, um Unternehmensziele zu verwirklichen. Tatsächlich wird heutzutage in vielen Unternehmen und Institutionen Teamarbeit großgeschrieben und Worte wie Teambuilding und Teamgeist sind in aller Munde.

Damit sich das geflügelte Wort „TEAMToll Ein Anderer Machts“, nicht bewahrheitet, sollten Führungskräfte diese Form der Arbeitsorganisation beherrschen. Alles beginnt mit dem Teambuilding.

    Was ist Teambuilding?

    Teilweise ergibt sich die Definition für Teambuilding bereits aus der Übersetzung. Denn anfangs geht es um den Aufbau, das Zusammenstellen eines Teams. Genau wie der Blinde und der Lahme kommen in dieser ersten Phase der Teambildung geeignete Mitarbeiter zusammen. Dafür wählt die Führungskraft Personen aus, deren soziale und fachliche Kompetenzen für die Erfüllung der Aufgabe maßgeblich sind. Beispielsweise muss der Blinde auch körperlich in der Lage sein, zu den Lahmen zu tragen und dessen Wegbeschreibung zu folgen. Andererseits muss der gehunfähige Sehende die Übersicht behalten und die richtigen Worte finden, um dem Blinden den Weg zu weisen.

    Hinweis: Eigentlich ist das Teambuilding nie wirklich abgeschlossen (Ausnahmen bestätigen die Regel). Personen können das Team verlassen, neue Teammitglieder können dazukommen, Abläufe können sich ändern usw. Außerdem dauert es eine Weile, ehe in einer Gruppe bisheriger Einzelkämpfer ein gesunder Teamgeist bei der Arbeit entsteht.

    Die 4 Phasen der Teambildung

    Der US-amerikanische Psychologe Bruce Tuckman beschrieb bereits 1965 die vier Phasen der Teambildung und Entwicklung:

    1. Forming – Einstiegs- und Findungsphase

    • Der Blinde und Lahme lernen sich kennen, definieren ihre Rolle, Ziele und erste Regeln.

    2. Storming – Auseinandersetzungs- und Streitphase

    • Diese Phase ist von Konflikten und Machtkämpfen gekennzeichnet. Gebührt die Führungsrolle dem Gehenden oder dem Sehenden? Noch wird kaum ein Schritt getan, doch beide raufen sich zusammen, organisieren die Arbeit.

    3. Norming – Regelungs- und Übereinkommensphase

    • In dieser Phase der Teamentwicklung werden die Regeln und Normen gefunden und eingehalten.
    • Die Teammitglieder Blinder und Lahmer akzeptieren sich gegenseitig, fügen sich in ihre Rolle, kooperieren und wenden sich dem gemeinsamen Ziel zu.

    4. Performing – die Arbeits- und Leistungsphase

    • In dieser Phase hat sich das Team aufeinander eingespielt und handelt geschlossen, um das gemeinsame Ziel zu erreichen.
    • Die Teammitglieder akzeptieren sich, kooperieren, helfen sich gegenseitig und erkennen die Leistung des anderen an.
    • Dieser Teamgeist ermöglicht und begründet letztlich den Erfolg.
    • Der Lahme findet die passenden Worte, nach denen der Blinde seine Füße setzen kann.

    Oft werden Arbeitskollegen allgemein als Team bezeichnet. Doch erst die gemeinsame Verantwortung für einen geschlossenen Arbeitsgang einschließlich dessen Abschlusses macht aus einer Gruppe von Mitarbeitern ein Team.

    Was ist ein Team?

    Im Altenglischen galten die Familie, die Nachkommenschaft, das Gespann als Team. In der Berufswelt wird damit eine Gruppe von Mitarbeitern mit unterschiedlichen Qualifikationen definiert, die gemeinsam an einer Aufgabe arbeiten. Das kann ein zeitlich begrenztes Projekt oder auch der dauerhafte Betrieb des Unternehmens sein. In der Regel zeichnet sich jedes Teammitglied durch spezielle Fähigkeiten aus, die es für den gemeinsamen Erfolg einsetzt. Ein gut zusammengestelltes und geschickt geführtes Team entwickelt mit der Zeit einen gesunden Teamgeist bei der Arbeit.

    Teamgeist stärken – Basis für erfolgreiche Teamarbeit

    In der Fachliteratur finden sich für Teamgeist mehrere Definitionen. Verallgemeinert lässt sich damit das Gefühl der Gemeinsamkeit bezeichnet, das sich auch in folgenden Punkten zeigt:

    • Ziel des Teams steht über den Zielen des Individuums
    • Erfolge und Misserfolge werden gemeinsam getragen
    • Fairer, hilfsbereiter Umgang untereinander
    • Selbst aufgestellten Regeln und Normen werden eingehalten

    Gesunder oder auch mangelnder Teamgeist wirkt sich auf das Arbeitsklima, eventuell auf das gesamte Betriebsklima aus. Deshalb gehört die Bildung und Stärkung des Teamgeistes zu den Führungsaufgaben. Das beginnt bereits beim Zusammenstellen des Teams und setzt sich während des gesamten Arbeitsprozesses fort.

    Führungskräfte schaffen die Voraussetzung für ein funktionierendes Team mit produktivem Teamgeist:

    • Mitglieder nach Fähigkeiten, Qualifikation und sozialer Kompetenz auswählen
    • Ziele und Aufgaben klar definieren
    • finanzielle Basis schaffen
    • Räume und Zeit für Zusammenkünfte ermöglichen
    • Unterstützung bei Problemen wie Konfliktbewältigung

    Darüber hinaus können Manager den Prozess der Teambildung mit verschiedenen Methoden gestalten. Deren Auswahl hängt von der jeweiligen Entwicklungsphase des Teams ab.

    Maßnahmen und Methoden der Teambildung

    Eine Methode bei der Zusammenstellung von Teams beruht auf der Vergabe von Teamrollen nach den Erkenntnissen des Engländers Belbin. Während der Weiterentwicklung des Teams geben regelmäßige Teamanalysen Aufschluss über den aktuellen Stand und die Leistungsfähigkeit. Daraus lassen sich weitere Maßnahmen ableiten, wie die Kommunikation verbessern oder gegenseitiges Vertrauen bilden.

    Für jede Situation und Phase der Teambildung gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die den Teamgeist stärken und die Gruppenkohäsion fördern. In der Findungsphase sind Maßnahmen geeignet, bei denen sich die Personen näher kennenlernen können. Während der Streitphase können Methoden der Konfliktbewältigung trainiert werden. Später sind fachspezifische Workshops denkbar. Aktionen, die den Teamgeist stärken und formen, tun auch einem eingespielten Team gut. Schließlich soll gutes Teamworking auch morgen noch funktionieren.

    Tipp: Dazu können besondere Event beitragen, die mit der eigentlichen Arbeit nichts zu tun haben. Weitere Instrumente bilden Qualifizierungsmaßnahmen sowie finanzielle Anreize und Auszeichnungen für das gesamte Team. Beispiele für Maßnahmen zum Teambuilding sind Outdoor-Aktivitäten wie Kanutouren und Kletterparcours, aber auch der Kochkurs bei einem Sternekoch.

    Wie viele Mitglieder gehören ins Team?

    Expertenmeinungen und Studien zufolge kann ein Team nur durch physische Zusammenarbeit dauerhaft funktionieren. Ein Team besteht aus mindestens zwei Mitgliedern (siehe der Blinde und der Lahme), sollte jedoch nicht mehr als 20 Personen umfassen. Laut Ringelmann-Effekt besteht die ideale Teamstärke aus acht Mitarbeitern.

    Wie viele Mitarbeiter letztlich ins Team berufen werden, hängt auch ab von:

    • der Größe und dem Umfang der Aufgabe
    • der Zahl der verfügbaren Fachkräfte
    • der Möglichkeit des reibungslosen Informationsablaufs zwischen den einzelnen Mitgliedern.

    Fazit zum Teambuilding

    Teambuilding beginnt mit der Auswahl der geeigneten Teammitglieder und setzt sich während der Teamentwicklung fort. Idealerweise bekommt jede Fachkraft die Teamrolle, die ihrer fachlichen und sozialen Charakteristik entspricht. Mit einer Reihe von Maßnahmen und Methoden nimmt die Führungskraft Einfluss auf die Teamentwicklung. Ziel ist die maximale Gruppenkohäsion, optimaler Teamspirit und übergeordnet die Erfüllung der Aufgabe.

    Autor: Redaktion Personalwissen