Den „achtsamen Manager“, kann es den überhaupt geben? Ja das geht, allerdings setzt das einige Dinge voraus. Hier geht es nicht nur darum, ein besonders guter und mitarbeiterfreundlicher Manager zu sein. Der Punkt ist vielmehr, bewusst die eigene innere Ruhe zu aktivieren. Wie Sie das tun können und welche Vorteile dies bringt, verraten wir Ihnen in diesem Bericht.
Konzentrieren Sie sich immer nur auf eine Sache gleichzeitig
Viele Menschen sind davon überzeugt, multitaskingfähig zu sein und mehrere Dinge gleichzeitig erledigen zu können. Leider sieht die Realität anders aus, denn beim Multitasking verlieren Sie in Wirklichkeit Zeit. Das Gehirn benötigt nämlich beim Wechsel zwischen zwei Aktivitäten ebendiese Zeit, sich entsprechend umzustellen.
Experten konnten diese Tatsache zwar längst nachweisen, nichtsdestotrotz versucht beinahe jeder, dennoch alles Mögliche gleichzeitig zu tun. Dazu gehört nicht nur das simultane Ausüben von zwei Tätigkeiten, sondern auch das parallele Nachdenken über verschiedene Dinge.
Unser Gehirn ist für Multitasking aber nicht ausgelegt. Es trotzdem zu versuchen, bedeutet eine enorme Anstrengung und Energievergeudung. Zudem können dadurch Unfälle geschehen. Das klassische Beispiel für negatives Multitasking ist das Telefonieren oder Tippen einer SMS während des Autofahrens. Darüber hinaus erhöht sich neben den aufgezählten Problemen aber auch unser Stresslevel. Dies kann langfristig zu schweren Erkrankungen führen.
Menschen, die sich stattdessen in Achtsamkeit üben, haben längst gelernt, ihre Aufmerksamkeit auf das Jetzt und Hier zu konzentrieren. Damit sind sie stets bei dem, was sie gerade tun. Sie sind weder abgelenkt noch hektisch oder gestresst. Stattdessen sind Sie entspannt und mit ihren Gedanken auf die aktuelle Tätigkeit fokussiert. Dadurch sinkt das Stresslevel sowie die Energieverschwendung. Darüber hinaus ist aufgrund der erhöhten Konzentration mit einer geringeren Fehlerquote zu rechnen. Die Vorteile liegen also auf der Hand.
Der achtsame Manager ist immer souverän
Diese Aussage mag gewagt klingen, ist aber durchaus berechtigt. Denn wer sich die Achtsamkeit zu eigen gemacht hat, reagiert tatsächlich in stressigen Situationen souverän.
Der Grund dafür ist ganz einfach. Wer sich ohne Stress auf aktuell anstehende Probleme konzentrieren kann, arbeitet effektiver und effizienter. Gerade als Manager ist es besonders wichtig, das enorme tägliche Arbeitspensum nach und nach konzentriert zu bewältigen. Fehler, die durch Stress oder Ablenkung in dieser verantwortungsvollen Position entstehen, sind meist kostspieliger als ein kleiner Fehler eines Sachbearbeiters.
Der achtsame Manager, der die Situation zunächst wertfrei aufnimmt, hat einen weiteren Vorteil zu bieten. Denn ein „stiller Beobachter“, der in sich ruht, hat ein deutlich besseres Verständnis davon, was gerade passiert. Die Devise muss lauten: Beobachten, ohne zu bewerten. Dadurch kann die Situation unter Beachtung der Standpunkte aller Beteiligter rückwirkend besser bewertet und aufgelöst werden.
Loben und fördern mit Leichtigkeit
Gerade das Loben ist häufig unterschätzt und kann unter Umständen sehr halbherzig beim Mitarbeiter ankommen. Oftmals handelt es sich um ein im Vorbeigehen geäußertes „Gut gemacht“. Im schlimmsten Fall kann ein solches Lob sogar das Gegenteil bewirken, da es eventuell geringschätzig erscheint.
Ein achtsamer Manager hingegen würde niemals einen solch fatalen Fehler begehen. Er ist stets bei der Sache, konzentriert sich auf das, was er tut, und meint es stets ernst und von Herzen, was er sagt. Er zeichnet sich zudem auch dadurch aus, dass er in der Lage ist, sein Team zu begeistern.
Visionen leben und dem Druck standhalten
Ein achtsamer Manager hat viele Seiten. Er ist ein Mensch, der sowohl sich selbst als auch andere begeistern kann. Gehören Sie zu den achtsamen Menschen, dann sind Sie der Typ, der alle mitreißt. Sie sorgen dafür, dass Ihre Mitarbeiter für das, was sie erreichen wollen, auch brennen und sich damit freiwillig und gern engagieren.
Aber trotz aller Herausforderungen und allem Druck, der auf Ihnen als Manager lastet, beweisen Sie sich stets als ausgereifte Persönlichkeit. Ein achtsamer Manager besitzt die Fähigkeit, den Druck abzufangen, anstatt ihn an die Mitarbeiter weiter zugegeben.
Mitarbeiter fördern und sich gleichzeitig auf Stärken besinnen
Leider trägt es nicht wirklich zu Erfolg und Leistungsfähigkeit bei, wenn die Mitarbeiter in einem Unternehmen auf einem niedrigen Level gehalten werden. Der achtsame Manager unterstützt seine Mitarbeiter in jeder Hinsicht, überlässt ihnen Verantwortung und möglichst viele Freiheiten.
Die Devise lautet: „Fördern, fordern, aber niemals überfordern.“ Gleichzeitig fungiert ein achtsamer Manager als eine Art Schutzschild für seine Mitarbeiter. Eine weitere unschätzbare Fähigkeit liegt darin, die Stärken der einzelnen Mitarbeiter auszubauen. Denn der Versuch, Schwächen lediglich ausgleichen zu wollen, würde das Erzeugen eines Mittelmaßes bedeuten.
Motivation durch Loben und Zuhören
Einer der mit Abstand stärksten Motivatoren ist das positive Feedback, einfacher gesagt, das Lob. Darüber hinaus beherzigen achtsame Manager auch den Rat, auf ihre Mitarbeiter einzugehen. Das beinhaltet beispielsweise die Fähigkeit, aufmerksam zuzuhören. Ein Mitarbeiter, der sich auch auf persönlicher Ebene mit Ihnen austauschen kann, fühlt sich wahrgenommen und ernst genommen. Sie als Manager lernen dabei, den Mitarbeiter besser zu verstehen und besser einschätzen zu können. Dabei lassen sich auch versteckte Potenziale entdecken.
Der große Unterschied zwischen einem achtsamen und einem gewöhnlichen Manager besteht darin, dass er wirklich zu verstehen versucht. Er kann sich in die Mitarbeiter hinein versetzen oder „einfühlen“ und sie durch echtes Verständnis unterstützen. Diese Begegnung auf menschlicher Ebene bedeutet eine Win-win-Situation für beide Seiten.
Menschen machen Fehler, Manager auch
Die Fehler der werden meist einfach nicht erwähnt, verschwiegen oder heruntergespielt. So, als hätten Manager gar keine Fehler. Ein achtsamer Manager hingegen kennt das Geheimnis der Selbstreflexion. Er ist dadurch mit Leichtigkeit in der Lage, seine eigenen Fehler offen einzugestehen und daran zu arbeiten. Als achtsamer Manager können Sie sich deshalb der steigenden Achtung Ihrer Mitarbeiter sicher sein.
Gerechtigkeit gepaart mit Durchsetzungsvermögen
Wenn Sie als Manager achtsam mit ihren Mitarbeitern umgehen, erreichen Sie sie auf persönlicher und beruflicher Ebene. Jeder Mitarbeiter ist ein Individuum und benötigt daher auch unterschiedliche Motivationen und Zusprache. Ein achtsamer Manager geht auf seine Mitarbeiter zu und zeigt, dass er sie ernst nimmt, wertschätzt und unterstützt. Durch die Berücksichtigung der jeweiligen Bedürfnisse der Mitarbeiter entsteht auch ein faires, gerechtes Verhalten. Dies wissen die Mitarbeiter zu schätzen.
Dennoch gehört natürlich auch echtes Durchsetzungsvermögen zu den Fähigkeiten eines achtsamen Managers. Aber er bleibt dabei stets menschlich korrekt.