Vorsorge und Absicherungen – Ein kurzer Überblick

Vorsorge und Absicherungen – Ein kurzer Überblick

Für die verschiedensten Situationen des Lebens sollte mithilfe von Absicherungen vorgesorgt werden. So lässt sich vermeiden, dass monetäre oder andere Problem an einem gewissen Punkt überhandnehmen. Eine gute Vorsorge der Mitarbeiter ist auch für die Personalverantwortlichen von Interesse. Auf dieser Basis sind die Angestellten sicherlich entspannter und können motivierter und sorgenfreier ihre Arbeit leisten. Welche Faktoren spielen dabei eine Rolle?

    Warum sind Vorsorge und Absicherungen wichtig?

    Die Vorsorge spielt in den verschiedensten Bereichen des Lebens eine Rolle. Dazu gehören unter anderem:

    • das Alter,
    • die Gesundheit,
    • eine mögliche Berufsunfähigkeit
    • sowie allgemeine finanzielle Problemlagen.

    Wenn Ihre Mitarbeiter in diesen und weiteren Gebieten kein sprichwörtlich sicheres Netz haben, welches sie im Zweifelsfall auffängt, kann dies zu Sorgen und zu einer gewissen Nervosität führen.

    Schließlich können unvorhergesehene Ereignisse oder eine zu geringe Aufmerksamkeit für das Vorsorgen bedingen, dass das Leben sich für die betreffende Person vom einen auf den anderen Tag verändert. Im schlimmsten Fall können der persönliche Standard sowie die Lebensqualität nicht erhalten werden.

    Daher sollten Sie Wert darauflegen, dass die Mitarbeiter sich mit diesen Themen beschäftigen und sie dabei zusätzlich unterstützen. Je nach Bereich gibt es dafür eine Reihe von Möglichkeiten.

    Vorsorge für das Alter

    Mit der Vorsorge für das Alter soll sichergestellt werden, dass nach dem Berufsleben ausreichend finanzielle Mittel bestehen, um den Alltag zu bestreiten. Im besten Fall kann die betroffene Person darauf hoffen, dass der Lebensstandard nicht drastisch absinkt.

    Gesetzliche Rente

    Die Pflicht zur Altersvorsorge in Form einer Rentenversicherung gilt für die große Mehrzahl der Bundesbürger. Ausgenommen sind Beamte, Berufssoldaten, Richter sowie Beschäftigte von Körperschaften des öffentlichen Rechts.

    Selbstständige einiger Berufsfelder sind rentenversicherungspflichtig. Dazu zählen neben einigen weiteren Tätigkeitsfeldern Handwerker, Lehrkräfte und Musiker. Selbstständige in vielen anderen Berufsgruppen sind jedoch nicht rentenversicherungspflichtig und können daher nur privat bzw. freiwillig vorsorgen.

    Bei der gesetzlichen Rentenversicherung liegt der Beitragssatz seit dem 1. Januar 2018 bei 18,6 Prozent des Bruttolohns. Zu diesem Zeitpunkt wurde er von 18,7 Prozent herabgesenkt. Bei Angestellten tragen der Mitarbeiter und der Arbeitgeber die Hälfte der Kosten, also jeweils 9,3 Prozent.

    Weitere Möglichkeiten der Altersvorsorge

    Darüber hinaus gibt es verschiedene Möglichkeiten, privat für das Alter vorzusorgen. Damit die Angestellten Ihres Unternehmens einen deutlichen Verlust des Lebensstandards im nach ihrem Berufsleben vermeiden können, ist das Nutzen solcher Optionen in vielen Fällen notwendig – es sei denn, es bestehen Ersparnisse aus anderen Bereichen (dazu gleich mehr).

    Grund hierfür ist, dass die zunehmende Überalterung der Gesellschaft dafür sorgt, dass das Rentenniveau absinkt. Im Jahr 2034 soll es bei nur noch 46 Prozent liegen. Eine Möglichkeit für Ihre Angestellten, zusätzlich vorzusorgen, besteht in einer betrieblichen Altersversorgung. Diese muss von jedem Arbeitgeber angeboten und bezuschusst werden. Dieser Zuschuss muss mindestens 15 Prozent betragen.

    Sie können Ihrem Personal allerdings besondere Vorteile bieten, indem sie einen höheren Prozentsatz hinzugeben. So zeigen Sie den Angestellten Ihres Unternehmens, dass deren Altersvorsorge für Sie eine wichtige Bedeutung hat. Die Firma wird womöglich sogar attraktiver für potenzielle neue Mitarbeiter.

    Die Versicherungsbeiträge, deren Höhe Ihr Angestellter selbst wählen kann, werden direkt vom Bruttogehalt abgezogen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, durch sichere private Geldanlagen für das Alter vorzusorgen (dazu gleich mehr).

    Selbstständige haben ebenfalls Optionen, eine private Altersvorsorge abzuschließen. Dies ist sicherlich vor allem für die Besitzer des Unternehmens interessant. Eine passende Option hierfür bietet die sogenannte Basisrente. Was die wenigsten wissen: je nach Versicherer lässt sie sich mit verschiedenen Zusatzbausteinen kombinieren.

    Sie besteht seit dem Jahr 2005 und wird alternativ Rürup-Rente genannt. Das Konzept soll es Selbstständigen ermöglichen, eine Förderung in Anspruch zu nehmen. Die Basisrente bietet in der Ansparphase einige Steuervorteile. Womöglich ist sie zudem für gut verdienende Angestellte sowie geschäftsführende Gesellschafter interessant.

    Gesundheitsvorsorge

    Nicht minder wichtig ist eine ausreichende Vorsorge im Bereich der Gesundheit. Krankheiten schränken die Lebensqualität oftmals ein und können in drastischen Fällen sogar zum Tod führen. Daher ist es sinnvoll, in diesem Bereich eine bestmögliche Versorgung sicherzustellen.

    Versicherungen

    Eine Krankenversicherungspflicht besteht unabhängig vom ausgeübten Beruf für jeden Bürger in der Bundesrepublik Deutschland. Gleiches gilt seit 1995 für die Pflegeversicherung. Gesetzlich Krankenversicherte sind automatisch in der Pflegeversicherung, Privatversicherte haben die Pflicht, sich ein entsprechendes Angebot selbstständig zu suchen.

    Angestellte sind in vielen Fällen gesetzlich krankenversichert. Ab einem Einkommen von 64.350 Euro pro Jahr (Stand 2022) können sie in die private Krankenversicherung wechseln. Selbstständige haben die Möglichkeit, sich privat oder freiwillig gesetzlich zu versichern. Beamten, Studenten und Freiberufler können ebenfalls ohne eine bestimmte Einkommensgrenze privat versichern, sofern sie das möchten.

    Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, verschiedene Zusatzversicherungen abzuschließen. Dazu gehören:

    • die Krankenhauszusatzversicherung,
    • die Zahnzusatzversicherung
    • und die Reisekrankenversicherung.

    Eine Krankenhauszusatzversicherung ist für gesetzliche Krankenversicherte in einigen Fällen sinnvoll. Sie bekommen dadurch Leistungen und Optionen wie Privatpatienten. Dazu zählen die freie Klinikwahl sowie eine Behandlung durch den Chefarzt.

    Eine Zahnzusatzversicherung deckt Kosten ab, die von der gesetzlichen Krankenkasse nicht vollständig übernommen werden. © JackF | Adobe Stock

    Zahnzusatzversicherungen decken Kosten verschiedener hochwertiger Zahnbehandlungen ab, die von den gesetzlichen Krankenkassen nicht vollständig bezahlt werden. Je nach Behandlung können Sie so vermeiden, eine große Summe Zahlen zu müssen, die vielleicht Ihre aktuellen finanziellen Möglichkeiten übersteigt. Allerdings sollten vor Abschluss verschiedene Faktoren bedacht werden, die für die Frage entscheidend sind, ob sich die Versicherung im individuellen Fall (finanziell) lohnt.

    Eine Reisekrankenversicherung sorgt bei Reisen in Länder außerhalb der EU dafür, dass keine hohen Kosten für Behandlungen entstehen. Achten Sie bei einem Abschluss darauf, welche konkreten Leistungen jeweils abgedeckt sind.

    Untersuchungen und Prävention

    Darüber hinaus sollten regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen stattfinden. Welche Optionen Erwachsenen zustehen, hängt unter anderem vom Geschlecht und vom Alter ab. Ab einem gewissen Alter können einige Untersuchungen regelmäßig stattfinden.

    Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, dass Sie sich für die Gesundheitsprävention Ihrer Mitarbeiter einsetzen: Im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung. Zu den Optionen hierfür zählen Kurse und Unterstützungsleistungen innerhalb und außerhalb des Betriebs in den Bereichen:

    • Umgang mit Stress,
    • gesunde Ernährung im Arbeitsalltag,
    • Bewegung am Arbeitsplatz
    • und Suchtprävention.

    Entsprechende Leistungen werden mit einem steuerlichen Freibetrag von bis zu 600 Euro pro Jahr und Mitarbeiter gefördert. Voraussetzung ist, dass sie zusätzlich zum Arbeitslohn gezahlt werden und darüber hinaus von der „Zentralen Prüfstelle Prävention“ zertifiziert sind. Alternativ können die Leistungen den Vorgaben des „Leitfadens Prävention“ Folge leisten.

    Für Sie als Arbeitgeber kann sich ein solches Angebot ebenfalls lohnen. Neben der steuerlichen Förderung, die die nötige Investition senkt, sind viele Ihrer Mitarbeiter sicher dankbar für eine Unterstützung im Bereich Gesundheit. Für neue Angestellte wird Ihr Unternehmen auf diese Weise womöglich etwas interessanter.

    Vorsorge für die Berufsunfähigkeit

    Eine Berufsunfähigkeit ist ebenfalls ein potenziell einschneidendes Ereignis im Laufe des Berufslebens. Sie besteht, wenn die betroffene Person ihre Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr oder nur noch teilweise ausüben kann. Gründe hierfür liegen unter anderem in:

    • körperlichen Krankheiten,
    • psychischen Krankheiten
    • oder einem Unfall.

    Oftmals ist ein solcher Umstand mit hohen finanziellen Einbußen oder sogar zusätzlichen Ausgaben verbunden. Allerdings gibt es eine Möglichkeit, wie Sie sich für eine derartige Situation absichern können.

    Diese liegt in der Berufsunfähigkeitsversicherung. Tritt der Ernstfall ein, zahlt diese eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente, sofern der Betroffene zu mindestens 50 Prozent berufsunfähig ist. Die Höhe der Zahlungen ist individuell, bemisst sich in einem Prozentsatz des vorherigen Verdienstes und wird bereits bei Vertragsabschluss festgelegt.

    Allgemeine finanzielle Absicherungen

    Eine weitere Möglichkeit zur finanziellen Absicherung stellen Geldanlagen dar. © SBH | Adobe Stock

    Neben den konkreten Möglichkeiten, einzelne Bereiche und Umstände zu versichern, gibt es Optionen, wie Sie sich ganz allgemein vor großen finanziellen Problemen schützen können. Diese liegen vor allem im Sparen sowie in Geldanlagen, die es ermöglichen, ein Vermögen und somit eine gewisse Sicherheit aufzubauen.

    Beim Thema Sparen spielt vor allem die Konsequenz eine Rolle. So sollten Sie regelmäßig kleinere oder etwas größere Beträge innerhalb Ihrer individuellen Kapazitäten auf die Seite legen. Diese können Sie dann auf verschiedenen Wegen investieren. Dazu gehören unter anderem:

    • Aktien,
    • ETFs
    • und Immobilien.

    Aktien können ein gewisses Risiko bedeuten, weshalb Sie nur einen kleineren Teil der Ersparnisse auf diese Weise investieren sollten. Zudem ist es notwendig, das Risiko zu streuen, also die Investitionssumme auf mehrere Aktien zu verteilen.

    ETFs, also Exchange Traded Funds, sind etwas sicherer: Sie beinhalten verschiedene Unternehmen und dementsprechend von vornherein eine gewisse Risikostreuung. In Immobilien können Sie ebenfalls investieren.

    Die Preise in diesem Bereich steigen stetig, weshalb ein Gewinn wahrscheinlich ist. Allerdings kommt es dabei auf viele Details wie die Lage und den Zustand des Objektes an. Immobilien und ETFs sind vor allem geeignet, um langfristig ein Vermögen aufzubauen.

    Unabhängig davon, für welche Anlagemöglichkeit Sie sich entscheiden, sollten Sie sich, sofern Sie im entsprechenden Gebiet kein tiefgehendes Fachwissen besitzen, vor der Anlage umfangreich informieren oder seriös beraten lassen. Nur so können Sie die Gefahr, Geld zu verlieren, minimieren. Der Grund dafür liegt darin, dass jede Anlageform Risiken mit sich bringt und eine umfangreiche Sicherheit nicht gegeben ist.