Personal aktuell 19.08.2024

KW 34-35 | 2024

Jetzt ist es amtlich: So berechnen Sie die Vergütung Ihrer Betriebsratsmitglieder richtig

Nur wer sich bewährt, bekommt eine Vollzeitstelle: So geht es leider nicht!

Entgeltpfändung: Berücksichtigen Sie ab sofort auch die Inflationsausgleichsprämie

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Nur wer sich bewährt, bekommt eine unbefristete Vollzeitstelle: So geht es leider nicht!
Der Arbeitgeber im folgenden Fall hatte eine interessante Idee: Er stellte nur Teilzeitkräfte ein und erhöhte deren Arbeitszeit befristet. Wer sich dabei bewährte, konnte anschließend eine unbefristete Erhöhung der Arbeitszeit erhalten. Doch so sollten Sie nicht vorgehen, weil hierdurch ungewollt unbefristete Vollzeitstellen entstehen können (Arbeitsgericht (ArbG) Köln, 25.4.2024, 8 Ca 423/24).
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Stufenweise Wiedereingliederung ist ausnahmsweise Pflicht
Grundsätzlich können Sie als Arbeitgeber frei entscheiden, ob Sie einem Mitarbeiter nach langer Krankheit eine stufenweise Wiedereingliederung ermöglichen, in der sich sein Arbeitspensum nach und nach steigert. Lediglich bei schwerbehinderten und gleichgestellten Mitarbeitern sind Sie hierzu nach § 164 Abs. 4 Sozialgesetzbuch (SGB) IV verpflichtet. Das gilt aber nur, wenn ein Wiedereingliederungsplan vorliegt, der die nachfolgend skizzierten Angaben enthält (Arbeitsgericht (ArbG) Aachen, 12.3.2024, 2 Ga 6/24).
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Impfen im Betrieb: Unter diesen Voraussetzungen ist ein Impfschaden ein Arbeitsunfall
Impfaktionen im Betrieb sind eine sinnvolle Angelegenheit. Sie dienen dem Gesundheitsschutz und ersparen Ihren Mitarbeitern den zeitaufwendigen Besuch beim Arzt. Hinzu kommt: Sofern die Impfung im Wesentlichen betrieblichen Zwecken dient, ist ein eventueller Impfschaden durch die Berufsgenossenschaft abgesichert (Bundessozialgericht (BSG), 27.6.2024, B 2 U 3/22 R).
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Schwangerschaft bei Kündigung unbekannt – Mitarbeiterin kann länger klagen
Diese Situation ist gar nicht so selten: Sie kündigen einer Mitarbeiterin. Diese erfährt aber erst nach Ablauf der 3-Wochen-Frist für eine Kündigungsschutzklage, dass sie bei Zugang der Kündigung schwanger war. Die Mitarbeiterin kann dann innerhalb weiterer 2 Wochen die Zulassung einer verspäteten Klage beantragen (§ 5 Kündigungsschutzgesetz (KSchG)). Doch diese Frist dürfte zu kurz sein (Europäischer Gerichtshof (EuGH), 27.6.2024, C-284/23).
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Jetzt ist es amtlich: So berechnen Sie die Vergütung Ihrer Betriebsratsmitglieder richtig
Die Verunsicherung über die richtige Vergütung für Betriebsräte war zuletzt groß: Der Bundesgerichtshof hatte Anfang 2023 entschieden, dass zu hohe Zahlungen strafbar sind und Schadensersatzforderungen des Unternehmens gegen diejenigen nach sich ziehen können, die die Zahlung genehmigt haben. In der Folge haben etliche Unternehmen ihre Betriebsratsvergütung gekürzt – was erneute Rechtsstreitigkeiten mit unterschiedlichem Ausgang nach sich zog. Nach einer am 25.7.2024 in Kraft getretenen Änderung des Betriebsverfassungsgesetzes (BetrVG) können Sie sich nun am Nachfolgenden orientieren.
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Entgeltpfändung: Berücksichtigen Sie ab sofort auch die Inflationsausgleichsprämie
Wird bei einem Mitarbeiter Ihres Unternehmens das Entgelt gepfändet, berechnen Sie den gepfändeten Betrag und den Rest, der Ihrem Beschäftigten verbleibt. Doch welche Entgeltbestandteile dürfen gepfändet werden? Der Bundesgerichtshof (BGH) hat einen Beschluss gefasst, der Ihnen hilft, bei der Inflationsausgleichsprämie die richtige Entscheidung zu treffen (25.4.2024, Az. IX ZB 55/23).
Wenn Fachkräfte mit den passenden Abschlüssen fehlen: In 7 Schritten finden Sie Quereinsteiger mit Potenzial
In Anbetracht des Fachkräftemangels und wegen des schnellen technischen Fortschritts kann es für Sie als Arbeitgeber sinnvoll sein, auch Quereinsteigern eine Chance zu geben, wenn sie bereit und in der Lage sind, sich die fehlenden Kenntnisse und Fähigkeiten anzueignen. Doch diese Öffnung für Quereinsteiger ist kein Selbstläufer! Erfahren Sie hier, wie Sie in 7 Schritten Ihre Personalauswahl so ausweiten, dass sich geeignete Quereinsteiger bewerben und ihre Einstellung zum Erfolg für Sie wird.
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Die neue KI-Verordnung der EU ist da – und das sind die Konsequenzen für Sie als Arbeitgeber
Künstliche Intelligenz (KI) kann Sie in vielfältiger Weise in Ihrer Personalarbeit unterstützen, z. B. im Einstellungsprozess, bei der Mitarbeiterkontrolle, in der Personalentwicklung oder Mitarbeiterkommunikation. Dabei gilt es aber, die neue KI-Verordnung der EU zu beachten. Diese ist am 2.8.2024 in Kraft getreten und gilt nach einer gestaffelten Umsetzungsfrist in den Mitgliedsstaaten unmittelbar, teilweise schon nach 6 Monaten. Verstöße gegen die KI-Verordnung können mit drastischen Bußgeldern geahndet werden.
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Downloads

  • Übersicht: Richtige Vergleichsgruppe, Betriebsratsgehalt
  • Übersicht: Gehaltserhöhungen für Betriebsratsmitglieder
  • Übersicht: Nicht pfändbare Entgeltbestandteile
  • Musterformulierung: Übernahmeoption
  • Checkliste: Anwendung Hochrisiko-KI