aus: Der Einkaufsmanager, Autor: Hans-Christian Seidel

Schluss mit Einkaufs-Bashing: Gleichwertigkeit ab jetzt

Die Vorstellung, dass der Einkauf nach all den Krisen einfach zum „Business as usual“ zurückkehren kann, vermindert die Wettbewerbsfähigkeit von Firmen massiv. Leiten Sie daher sofort die folgenden Maßnahmen im Einkauf grundlegend oder noch intensiver ein:

Redaktion

01.01.2024 · 1 Min Lesezeit

Situation

Natürlich haben Geschäftsleitungen in den letzten Jahren in den Einkauf investiert. Um jedoch im aktuellen globalen Wettbewerb und im Krisenmodus zu bestehen, werden sich diese Investitionen in vielen Firmen als ungenügend zeigen. Daher mein eindringlicher Appell:

Für einen innovativen und modernen Einkauf muss viel mehr getan werden!

1. Mehr Gleichwertigkeit

Der Einkauf hat in vielen Firmen nach wie vor nicht den Stellenwert und die Kompetenzen, die ihm gebühren. In zahlreichen Unternehmensstrategien ist er noch immer nicht gleichwertig eingebunden und wird zu häufig als rein technischer Dienstleister wahrgenommen. Dieser Zustand und ein hohes Maß an Fremdbestimmung halten qualifizierte Manager davon ab, im Einkauf zu arbeiten.

2. Weniger Fremdbestimmung

Es kann nicht sein, dass der Einkauf ständig die folgenden Potenziale und wichtigen Projekte wegen Unterbesetzung aufschieben muss:

  • Umsetzung von mehr Digitalisierung
  • Aktiver Einbezug in den Produktentwicklungsprozess
  • Neuausrichtung
  • Aktives Lieferantenmanagement
  • Umsetzung der ESG-Anforderungen

3. Mehr Personal

Die historische Unterbesetzung im Einkauf rächt sich jetzt mit akutem Fachkräftemangel, der sich aktuell in einem frustrierenden „Hamsterrad-Modus“ offenbart und zu einer unüberschaubaren Fluktuation führt. Zusätzlich muss der Einkauf für die jüngeren Generationen attraktiver werden.

4. Mehr Weiterbildung

Damit der Einkauf die Herausforderungen der Zukunft besteht, dürfen intensive Weiterbildungsmaßnahmen nicht ausbleiben. Dies setzt eine dringende, aber nicht immer gehemmt steigende Erhöhung des Weiterbildungsbudgets voraus.

5. Verhandlungen

Einkäufer müssen sich nach 2–3 Jahren Verklaufermarkt erst wieder an die realisierbaren brachliegenden Potenziale im Einkäufermarkt gewöhnen und in Verhandlungen vehement umsetzen.

6. Global Sourcing

Viele Lieferanten ziehen sukzessive ins Ausland. Daher rücken für Einkäufer Global Sourcing, Nearshoring, die Beachtung der Konjunktur und die Beobachtung der Geopolitik in den Fokus.

Fazit: Stärken Sie Ihre Einkäufer und sichern Sie damit Ihre Wettbewerbsfähigkeit!

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