Führung

Mehr weibliche Elemente in der Führung? Was Sie vom transformationalen Führungsstil lernen können

Bei der Diskussion um typisch männliche und weibliche Führungsstile, kommt die Frage auf: Was wäre, wenn wir aus beiden Stilen das Beste für die Mitarbeitenden herausnehmen? Ein Ansatz, der viele positive weibliche Charakteristika wie Partizipation, Empathie und den Fokus auf die Bedürfnisse von Mitarbeitenden und Kunden vereint, ist die transformationale Führung.

Anne Sengpiel

13.03.2025 · 2 Min Lesezeit

Mit dem transformationalen Führungsstil geben Sie als Führungskraft zwar Impulse, intellektuelle Anregungen und Unterstützung, aber laufen müssen Ihre Teammitglieder alleine. Sie schaffen lediglich den Rahmen, in dem dies möglich ist, und zwar, indem Sie als Führungskraft nach dem 4-I-Modell von Bernhard Bass verschiedene Rollen übernehmen:

  1. Sie führen durch Vorbild.
  2. Sie motivieren durch Inspiration.
  3. Sie geben Impulse und
  4. Sie fördern Ihre Mitarbeitenden individuell.

4 Erfolgsregeln: So entwickeln Sie einen transformationalen Führungsstil

Regel 1: Führen Sie durch Vorbild

Bernhard Bass, der Erfinder des transformationalen Führungsmodells, nennt diese Rolle „idealisierte Einflussnahme“. Anstelle eines autoritären Drucks von oben gehen Sie mit gutem Beispiel voran und treten beherzt für Werte ein, die Ihnen wichtig sind.

Das können Sie als Führungskraft tun

Überlegen Sie, welche ethisch-moralischen Werte Sie ausmachen und welche Sie vermitteln möchten.

Beispiel

Nina Stefan möchte, dass alle im Team sich gegenseitig unterstützen und dass alle im Team den Mut haben, Chancen zu erkennen und zu ergreifen und auch unkonventionelle Lösungswege zu gehen. Dazu will sie eine offene Fehlerkultur vorleben, in der ein Scheitern eine Gelegenheit zum Lernen ist, und zwar für alle.

Regel 2: Motivieren Sie durch Inspiration

Mit dem transformationalen Führungsstil wollen Sie erreichen, dass Ihre Mitarbeitenden aus sich selbst heraus, also intrinsisch, motiviert sind. Weil sie den Sinn ihrer Arbeit und ihren Anteil am Ergebnis erkennen und wertschätzen, legen sich Ihre Mitarbeitenden ins Zeug. Ein Wirgefühl entsteht und eine Bindung zu Ihnen und zum Unternehmen.

Das können Sie als Führungskraft tun

Vermitteln Sie Ihrem Team nachvollziehbar den Sinn und Zweck der langfristigen Firmenziele. Machen Sie jedem Einzelnen klar, wie wichtig sein Beitrag für den Gesamterfolg ist.

Beispiel

Ein neues CRM-Projekt wird bereichsübergreifend eingeführt. Es kommt auf alle mehr Arbeit zu, daher beschließt Nina Stefan, Ihrem Team klarzumachen, warum das Projekt für das Unternehmen wichtig ist. „Ein großer Vorteil des CRM-Systems ist, dass sich unsere Vertriebsmitarbeitenden zielgerichteter auf ihre Kundenbesuche vorbereiten können.“

Regel 3: Geben Sie intellektuelle Impulse

Als transformationale Führungskraft sind Sie stets daran interessiert, Neues zu lernen und Bestehendes zu verbessern. Ermutigen Sie Ihr Team, dies auch zu tun.

Beispiel

Nina Stefan spürt Vorbehalte gegen das Zusatz-Projekt. Sie appelliert an Ihr Team, sich mit den Möglichkeiten des neuen Programms auseinanderzusetzen: „Es geht darum, dass wir erkennen, welche Möglichkeiten KI uns bietet.“

Regel 4: Fördern Sie individuell

Da Ihr Team aus Individuen besteht, bedeutet transformational zu führen auch, dass Sie die Rolle eines Coachs und Mentors oder einer Mentorin in übernehmen.

Beispiel

Johannes Mergel, ein erfahrener Mitarbeiter, hat Probleme mit den Funktionen des CRM-Systems. Nina Stefan spricht mit ihm unter vier Augen und schlägt ihm dann vor, ein Lerntandem mit Susi Freitag zu bilden, die zwar digital affin ist, aber der die Erfahrung im Kundenmarketing fehlt. Beide sind von der Idee begeistert.

FAZIT

Fazit: Wie nachhaltig sich Ihr transformationaler Führungsstil auf Verhalten, Veränderungs- und Leistungsbereitschaft Ihrer Mitarbeiter auswirkt, hängt maßgeblich von den Werten und der Vision ab, für die Sie eintreten. Nutzen Sie Ihre Vorbildfunktion, um gemeinsam mit Ihrem Team bestmögliche Ergebnisse zu erzielen und ein Zeichen für erfolgreiche Veränderungsprozesse zu setzen.

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Anne Sengpiel ist Autorin für Führungswissen und Kommunikationsexpertin. Sie verleiht Menschen Ausdruck: Unternehmenslenkern ebenso wie unbekannten Persönlichkeiten.