Ziele in der Ausbildung: Beispiele und Umsetzung

Ziele in der Ausbildung: Beispiele und Umsetzung

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Azubis für die Ausbildung motivieren.

Das neue Ausbildungsjahr hat begonnen und mit ihm die Herausforderung, die Motivation für die Lernziele und die Tätigkeit in Ihrem Unternehmen zu fördern. Wie attraktiv ein Unternehmen auf dem Ausbildungsmarkt ist, hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Wir zeigen Ihnen, warum schriftlich definierte Ziele für Ausbilder und Auszubildende wichtig sind. Diese werden laut Praxiserfahrung um 95% häufiger eingehalten als Ziele, die für Azubis oder Ausbilder mündlich formuliert wurden.

    Warum sind Ziele wichtig, um Azubis zu motivieren?

    Ehe Sie Ausbilderziele manifestieren, sollten Sie eine klare und deutliche Definierung der Zielsetzung vornehmen. Das bedeutet, dass Sie sich klare Linien ziehen und dabei auf die Attraktivität der Ziele achten. Nur wenn Ihre persönlichen, sowie die Ziele für Azubis überzeugend sind, erfüllt sich Ihr Wunsch nach Motivation. Alle Zielsetzungen sollten gut sichtbar positioniert werden, da sie so im Gedächtnis bleiben und intensiv verfolgt werden. Die Formulierung der Ziele nehmen Sie am besten im erprobten SMART-Prinzip vor. Mit fünf einfachen Eigenschaften haben Sie so das Ziel und seine Erreichbarkeit vor Augen.

    Warum sollte man Ziele schriftlich formulieren?

    Wer kennt das nicht: Man hat sich ein deutliches Ziel vorgenommen und fest daran gedacht, es zu verwirklichen. Wird man nach einem gewissen Zeitraum darauf angesprochen, ist man in Ausreden nicht verlegen. Das kann nur passieren, wenn Sie die Ziele rein ideell speichern und auf eine schriftliche Fixierung verzichten.

    Tipp: Hängen Sie die ausformulierten Ziele gut sichtbar an Plätze, an denen Sie täglich mehrmals vorbeilaufen. Auf diesem Weg schützen Sie sich vor Ausreden und erhöhen die Relevanz der Umsetzung Ihrer Zielsetzung. Durch die schriftliche Ausarbeitung vermeiden Sie, sich selbst gegenüber Ausreden zu gebrauchen und nicht erreichte Ziele zu relativieren.

    Wie funktioniert die SMART-Methode bei Zielsetzungen?

    Das SMART-Konzept ist eine praktische und leicht umsetzbare Methode. Sie kann für die Ziele für Ausbilder, aber auch für die Ziele für Azubis eingesetzt werden. Im Kern beinhaltet jede Zielsetzung fünf Faktoren, die mit in der Aneinanderreihung der Anfangsbuchstaben das Wort SMART ergeben.

    • Eine Spezifizierung,
    • die Messbarkeit,
    • die Attraktivität,
    • der Realismus
    • und die Terminierung

    tragen entscheidend zur Erreichung von Zielsetzungen bei. In der Praxis zeigt sich, dass allgemein formulierte Ziele wenig Akzeptanz erzeugen und nicht zur Motivation beitragen. Anders ist es bei Konkretisierung.

    Wichtiger Hinweis! Die folgenden Beispiele verdeutlichen das SMART-Prinzip anhand von Zielen für Ausbilder. Das Prinzip lässt sich 1:1 auf die Zielsetzung für Azubis übertragen.

    S wie spezifische Zielsetzung

    Spezifisch ist ein Ziel, wenn es eine deutliche, von Ihnen aufgezeichnete Eigenschaft beinhaltet. Während Ihr Ziel, den Azubi während der Probezeit zu unterstützen zu allgemein ist, wird die Beschreibung der unterstützenden Maßnahmen zum Kernziel. Beispielsweise können Sie notieren, dass Sie den Azubi durch Ihre persönliche Betreuung im Team integrieren. Nun konkretisieren Sie weiter, wie die persönliche Betreuung aussieht. Mit der Auflistung all Ihrer Handlungen haben Sie das Ziel spezifiziert und einen wichtigen Punkt zur Erreichbarkeit fixiert.

    M wie messbare Ziele

    Die Erfolgsmessung bedarf festgelegter Kriterien für ein Bewertungsprinzip. Im oben angebrachten Beispiel können Sie hinzufügen, dass Sie dem Azubi anbieten, an 3 Tagen in der Woche gemeinsam mit ihm in die Pause zu gehen. Durch die Präzisierung Ihres Vorhabens schaffen Sie eine Möglichkeit zur Bewertung. Am Ende der Woche stehen Sie vor dem messbaren Ergebnis und können prüfen, ob Sie Ihr Ziel erreicht und Ihre an sich selbst gestellten Vorgaben erfüllt haben. Messbare Ziele setzen voraus, dass Sie ein eigenes Bewertungs- und Auswertungskonzept entwickeln.

    A wie Attraktivität

    Sie können Ihr Ziel als intrinsische Motivation betrachten. Einfacher erreichen Sie es, wenn Sie es mit einem übergeordneten Ziel definieren und sich dazu die üblichen W-Fragen stellen. Um Ihre Ziele für Azubis motivierend zu gestalten, müssen Sie selbst einen Mehrwert erkennen. Das bedeutet, dass Sie die Zielsetzung attraktiv gestalten und ehrlich mit sich selbst ins Gericht gehen müssen. Warum unterstützen Sie den Azubi? Zum Beispiel: Weil Sie aus eigener Erfahrung wissen, wie schwer es ist, ohne Hilfe von einem Team akzeptiert zu werden.

    R wie realistische Ziele

    Prüfen Sie jetzt den realistischen Background der Zielsetzung. Ein Hinweis: Nehmen Sie Ihren Terminkalender zur Hand und prüfen vorab, ob Sie die Zeit für die Erfüllung Ihrer Zielsetzung haben. Denn nur ein realistisch erreichbares Ziel wirkt motivierend. Stecken Sie die Zielsetzung zu hoch, bewirkt es das Gegenteil. Ein Beispiel: Sie möchten die 4 im Halbjahreszeugnis des Azubis zum Ausbildungsjahresende in eine 1 verwandeln. Das wird nur schwer gelingen und für Sie, wie für Ihren Schützling zu unnötigem Stress und letztendlich zur Demotivation führen.

    T wie Terminierung der Zielsetzung

    Zeitliche Vorgaben sind wichtig. Legen Sie einen realistischen Zeitraum mit Start und Ende fest. Nur so können Sie überprüfen, ob Sie das Ziel erreicht und sich entsprechend Ihrer an sich selbst gestellten Vorgaben eingesetzt haben. Um Ehrgeiz zu wecken und Motivation zu fördern, darf der Zeitraum weder zu kurz noch zu lang sein. Am besten versetzen Sie sich in die Lage des Azubis und beantworten sich die Frage ehrlich, ob Sie das angestrebte Ziel in diesem Zeitfenster erreichen können. Die Terminierung ist ein wichtiger Multiplikator der Motivation.

    Fazit: Ziele als Motivationsfaktor für Azubis

    Die Ziele, die Sie sich als Ausbilder gesetzt haben, haben großen Einfluss auf den Erfolg der Azubis. Unterstützend dazu, wirken sich eigens für die Azubis definierte Ziele positiv auf die Motivation aus. Hauptgrund dafür ist die Nachhaltung der erreichten Ziele. Durch die ständige Visualisierung der Ziele und deren Abarbeitung bekommen die Azubis eine verstärkte Wahrnehmung ihrer Erfolge. Gut kombinieren lässt sich dieses Prinzip mit attraktiven Projektarbeiten.

    Festgehaltene Ziele dienen so nicht zuletzt auch als Bindungsmaßnahme. Ein Azubi, der durch visualisierte Zieldefinierungen gefordert wird, erkennt, dass die ihm übertragenen Aufgaben ein Vertrauensbeweis von Arbeitgeberseite sind. Die erreichten Ziele bieten darüber hinaus eine fundierte Grundlage für mögliche Beurteilungsgespräche mit dem Azubi.

    Fazit: Präzision ist die Mutter des Erfolgs. Die Konkretisierung Ihrer Ziele für Ausbilder und Azubis ist eine erfolgsbewährte und praxiserprobte Methode. Diese Tipps eignen sich dabei nicht nur für die Anwendung im Unternehmen, sondern können Ihnen auch im Privatleben als hilfreiche Unterstützung dienen. Je konkreter Sie in der Zielsetzung und in der Terminierung werden, desto häufiger werden Sie sich über Erfolgserlebnisse freuen. Für die gesetzten Ziele gibt es jedoch kein Patentrezept. Jedes Unternehmen stellt andere Anforderungen an ihre Azubis und an die eigenen Ausbilder. Daher empfehlen wir Ihnen, die aufgeführten Beispiele als Tipps zu betrachten und eine eigene Zielsetzung zu erarbeiten. Diese sollte sich an Ihrem Unternehmensziel, zu gleichem Teil aber auch an Ihren persönlichen Möglichkeiten orientieren. Das beste Ziel ist unerreichbar, wenn Ihnen die Zeit für die Umsetzung Ihrer Ideen, oder die eigene Motivation für Ihre Einbringung fehlt.

    Autor: Redaktion Personalwissen