So wichtig ist Mitarbeiterbindung für den Unternehmenserfolg

So wichtig ist Mitarbeiterbindung für den Unternehmenserfolg

Instrumente und Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung gibt es viele. Entscheidend ist, dass Sie die Bedürfnisse der Arbeitnehmer von heute kennen und auf diese gezielt eingehen.

In Zeiten von Fachkräftemangel, New Work und dem War-of-talents wird es immer schwerer für Unternehmen, Mitarbeiter zu halten. Auch die Corona-Pandemie hat dazu beigetragen, dass sich die Ansprüche von Arbeitnehmern verändert haben und die Generation Y mischt den Arbeitsmarkt ohnehin schon länger ordentlich auf. Sie legt Wert auf eine ausgewogene Work-Life-Balance und wünscht sich eine Arbeit mit Sinn.

Unternehmen müssen darauf reagieren, wenn sie ihre Mitarbeiter halten wollen und sich den Wünschen der Arbeitnehmer immer stärker anpassen. Doch auch Arbeitgeber profitieren von diesen Bemühungen, denn zufriedene Mitarbeiter bleiben und schauen sich nicht nach Alternativen um. Mitarbeiterbindung sollte daher gezielt forciert werden, da die Talentsuche teuer ist, mit jedem Weggang auch Wissen verloren geht und neue Mitarbeiter immer schwerer zu bekommen sind. 

    Was versteht man unter Mitarbeiterbindung?

    Unter Mitarbeiterbindung versteht man Ansätze und Maßnahmen, die Mitarbeiter an ein Unternehmen binden und für ein Minimum der Wechselwilligkeit der Beschäftigten sorgen sollen.

    Mitarbeiterbindung, also die Bindung eines Mitarbeiters an ein Unternehmen, bezeichnet Maßnahmen, die:

    • Unternehmen helfen
    • und Beschäftigte halten.

    Hierbei geht es in erster Linie um positive Anreize, die dafür sorgen, dass Mitarbeiter langfristig im Unternehmen bleiben.

    Warum ist Mitarbeiterbindung für Unternehmen wichtig?

    Je weniger Personalwechsel in einem Unternehmen passieren, desto effizienter können Unternehmen arbeiten. Neue Mitarbeiter zu rekrutieren ist teuer und zeitaufwändig, zum Teil bleiben Stellen unbesetzt, wodurch Engpässe entstehen und die Belastung für die verbliebenen Kollegen wächst, was für Unzufriedenheit sorgen kann. Weitere Aspekte, weshalb Mitarbeiterbindungsmaßnahmen so wichtig sind:

    • geringe Fluktuation
    • weniger krankheitsbedingte Fehlzeiten
    • hohe Produktivität
    • Mitarbeiter empfehlen ihren Arbeitgeber weiter
    • Reduktion von Personalkosten
    • mehr Leistungsbereitschaft und Eigeninitiative der Mitarbeiter

    Eine langfristige Mitarbeiterbindung spricht für zufriedene Beschäftigte und zahlt auch auf das Employer Branding ein, da es für ein gutes Arbeitsumfeld spricht.

    Welche Instrumente und Methoden zur Mitarbeiterbindung gibt es?

    Es gibt verschiedene Bereiche, die stimmen müssen, damit Mitarbeiter sich in einem Unternehmen wohlfühlen. Mit bestimmten Methoden und Instrumenten können diese forciert und verbessert werden, was die Mitarbeiterbindung steigern kann. Dazu zählen:

    • Arbeitsumfeld
    • Arbeitsweise
    • Work-Life-Balance
    • Personalentwicklung und Karrierechancen
    • Employer Branding
    • Finanzielle Anreize
    • Gesundheitsfürsorge

    Viele Aufgaben rund um das Thema Mitarbeiterbindung kommen der Personalabteilung zu, doch auch die gesamte Führungsebene trägt entscheidend dazu bei, was gelebt wird und wie Mitarbeiter behandelt werden. 

    Wieso ist das Arbeitsumfeld wichtig, wenn es um Mitarbeiterbindung geht?

    Das Arbeitsumfeld spielt eine entscheidende Rolle bei der Mitarbeiterbindung. Schließlich wollen sich Mitarbeiter in ihrem Umfeld wohlfühlen, wozu verschiedene Aspekte wie die Kommunikation und der Umgang mit Führungskräften und Kollegen gehören. 

    Doch auch die angebotenen Räumlichkeiten und zusätzliche Leistungen wie eine Kantine, kostenfreie Getränke, ein Betriebskindergarten oder Betriebsfeiern tragen dazu bei, wie Mitarbeiter ihr Arbeitsumfeld wahrnehmen. Das Betriebsklima können Arbeitgeber aktiv formen und sollten darauf auch viel Wert legen, denn ein schlechtes Arbeitsklima ist einer der häufigsten Kündigungsgründe. Wer Mitarbeiter also langfristig ans Unternehmen binden möchte, sollte definitiv darauf achten, dass sich die Beschäftigten an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen. 

    Teambuilding-Methoden tragen dazu bei, dass sich die Mitarbeiter auch abseits des Arbeitsplatzes besser kennenlernen und sich ein Wir-Gefühl in der Belegschaft entwickelt. Wer sich unter den Kollegen gut aufgehoben fühlt, ist weniger willig den lieb gewonnenen, eingespielten Arbeitsplatz zu verlassen. Um den Teamgeist zu fördern, gibt es verschiedenste Möglichkeiten, wie z. B. organisierte Aktivitäten wie Escape Rooms. Wenn sich die Beschäftigten auch nach Feierabend auf ein Bier zusammensetzen, ist das Ziel erreicht.         

    Das Arbeitsklima lässt sich mit einfachen Mitteln optimieren, die nicht unbedingt Geld kosten müssen. Ein entscheidender Aspekt ist Wertschätzung, die unterschiedlich ausgedrückt werden kann. 

    Das Arbeitsfeld ist wichtig für die Mitarbeiterbindung. David – Adobe Stock

    Sind Wertschätzung und Kommunikation der Schlüssel zur Mitarbeiterbindung?

    Wertschätzung muss nicht immer monetär sein, denn gerade anerkennende Worte oder entgegengebrachtes Vertrauen vom Vorgesetzten können die Motivation erheblich steigern und so die Bindung an das Unternehmen fördern.

    Auch eine transparente, offene und respektvolle Kommunikation trägt dazu bei, dass Mitarbeiter sich in einem Unternehmen gut aufgehoben fühlen. Besonders hervorzuheben ist hierbei das von Carl Rogers eingeführte aktive Zuhören. Wer seine Mitarbeiter ausreden lässt, zeigt echtes Interesse und hat die Möglichkeit, den Beschäftigten richtig zu verstehen und Probleme präventiv aus dem Weg zu räumen. Nachfragen zu stellen und das Gesagte zu paraphrasieren zeigt ebenfalls Interesse und Verständnis und schafft Missverständnisse aus dem Weg. Beim aktiven Zuhören geht es um eine professionelle Kommunikation, die Führungskräfte und auch Kollegen als Qualität an den Tag legen können. So tragen sie zur Mitarbeiterbindung bei.

    Was wünschen sich Mitarbeiter heutzutage?

    Die Arbeitsweise hat sich insbesondere durch die Corona-Pandemie nochmal stark verändert und immer mehr Menschen wollen flexibel und zum Teil auch ortsunabhängig arbeiten. Unternehmen, die heutzutage keine Home Office-Optionen anbieten, müssen damit rechnen, ihre Mitarbeiter nicht langfristig halten zu können – schließlich wollen immer mehr Menschen von mehr Flexibilität profitieren. 

    Ob Arbeiten aus dem Ausland oder Familie und Job besser unter einen Hut bekommen – je mehr Vertrauen Arbeitgeber ihrem Arbeitnehmer entgegenbringen, desto wohler wird er sich fühlen und desto eher wird er im Unternehmen bleiben.

    Wie trägt Personalentwicklung zur Mitarbeiterbindung bei?

    Nicht nur wie Mitarbeiter arbeiten trägt zu ihrer Zufriedenheit bei, sondern auch was sie arbeiten. Schließlich soll es im Job auch um die Weiterentwicklung von Kompetenzen sowie um Karriereoptionen gehen. Wer über Jahre das Gefühl hat, nicht vom Fleck zu kommen und nicht gefördert zu werden, schaut sich früher oder später nach einem neuen Job um. 

    Insbesondere der Personalentwicklung kommt daher beim Thema Mitarbeiterbindung eine entscheidende Rolle zu. Fortbildungen, Mentoring-Programme für Leistungsträger sowie die Aussicht auf Beförderungen gibt Mitarbeitern das Gefühl, dass ihr Wissen geschätzt wird und dem Unternehmen an ihrer Arbeitskraft gelegen ist. So bleiben sie einem Betrieb mit höherer Wahrscheinlichkeit erhalten. 

    Employer Branding: Was hat das Arbeitgeberimage mit Mitarbeiterbindung zu tun?

    Employer Branding ist mehr als nur ein Schlagwort – es meint das Etablieren einer Arbeitgebermarke durch verschiedene Maßnahmen, die positiv auf das Image einzahlen. Arbeitgeberimage spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, ob potenzielle neue Mitarbeiter sich in einer Firma bewerben und auch ob sie in einer Firma bleiben. 

    Ein Arbeitgeberimage wird durch alle Aspekte der Außen- und Innenwahrnehmung einer Firma geformt. Präsentieren können sich Arbeitgeber heutzutage auf vielfältige Art und Weise:

    • Eigene Unternehmenswebsite
    • Social Media-Profile
    • Präsenz auf Jobmessen
    • Newsletter
    • Bewertungsportale für Arbeitgeber

    Auch in der Art wie Bewerbungsprozesse abgewickelt werden, wie Recruiting verläuft und wie ein On- und Offboarding passiert, prägen, wie ein Arbeitgeber wahrgenommen wird. Mitarbeiter, die schlechte Erfahrungen machen, können diese heutzutage leicht über verschiedene Kanäle publik machen und breit streuen. Umso mehr sollten Unternehmen daher auf ihr Image achten und ihr Employer Branding ernst nehmen. 

    Wie wichtig sind Geld und finanzielle Anreize bei der Mitarbeiterbindung?

    Geld ist ein Hygienefaktor und für viele Menschen einer der Hauptanreize, arbeiten zu gehen. Schließlich muss der Lebensunterhalt finanziert werden. Mitarbeiter, die sich schlecht bezahlt fühlen, werden sich über kurz über lang nach einem neuen Job umsehen. Schließlich hat Gehalt auch etwas mit Wertschätzung zu tun und die eigene Arbeit gut bezahlt zu wissen, trägt zur Mitarbeiterzufriedenheit bei. Doch auch mit weiteren Instrumenten können Unternehmen finanzielle Anreize setzen, die die Zufriedenheit steigern:

    • Möglichkeiten zur betrieblichen Altersvorsorge
    • Vergünstigungen in Fitnessstudios o.ä.
    • Zuschüsse zu den Fahrtkosten
    • Personalrabatte

    Je mehr solcher Zusatzleistungen es über das Gehalt hinaus gibt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Mitarbeiter nicht aus finanziellen Gründen kündigen. 

    Wie lässt sich Mitarbeiterbindung mit Gesundheitsleistungen erzielen?

    Wenn Arbeitgeber um das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter besorgt sind, hat das einen positiven Effekt. Betriebliche Impfangebote wurden zuletzt während der Corona-Pandemie gut angenommen und auch die jährliche Grippeschutzimpfung wird in vielen Firmen angeboten. Betriebliches Gesundheitsmanagement schließt auch die Prävention von Krankheiten mit ein und Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern Rückengymnastik oder Resilienz-Workshops anbieten, werden geschätzt. 

    Arbeitsschutz ist sogar gesetzlich verankert, wozu eine ergonomische Arbeitsausstattung sowie der Schutz vor Gefahren zählen. Diese Pflichten sollten für den Arbeitgeber aber eher eine Möglichkeit als eine Belastung darstellen, denn gesunde Mitarbeiter zahlen sich letztendlich aus. Teure Ausfallzeiten, die durch Betriebsunfälle und Erkrankungen entstehen können, werden so schon weitgehend verhindert. Investitionen in den Arbeitsschutz machen sich für das Unternehmen also bezahlt.

    Welche weiteren Aspekte können Mitarbeiterbindung fördern?

    Das Thema Nachhaltigkeit ist immer mehr Menschen wichtig und insbesondere die Generation Y will sich mit einem Unternehmen identifizieren können. Unternehmen, die mit Nachhaltigkeit werben, sollten also dafür sorgen, dass sie das Thema auch leben und wer sich Nachhaltigkeit bisher noch nicht auf die Fahne geschrieben hat, sollte das schleunigst tun, um Nachwuchskräfte anzuziehen und Leistungsträger zu halten. Die Verantwortung liegt aber nicht nur bei den Mitarbeitern, sondern ist im besten Fall auch Bestandteil der Unternehmensphilosophie – Corporate Social Responsibility (CSR) lautet das Stichwort.

    Neben Nachhaltigkeit ist auch Diversity ein wichtiger Aspekt, der für viele Menschen bedeutsam ist, wenn sie in einem Betrieb arbeiten oder auf der Suche nach einer neuen Position sind. Arbeitgeber sollten also verstärkt auf diverse Besetzungen von Teams arbeiten, um dem Zeitgeist zu entsprechen. 

    Fazit: Mitarbeiterbindung ernst nehmen und Maßnahmen entwickeln

    Fluktuation ist für Unternehmen teuer und aufwändig. Es geht viel Wissen verloren, die Neubesetzung von Stellen kostet Zeit und die Mitarbeiter, die Personalengpässe auffangen müssen, sind unzufrieden und die Fehlzeiten werden mehr. Mitarbeiter an ein Unternehmen zu binden, ist daher ein wichtiger Teil der Personalarbeit.

    Es gibt zahlreiche Mitarbeiterbindungsmaßnahmen, die die Zufriedenheit von Mitarbeitern steigern und die dafür sorgen, dass die Wechselbereitschaft niedrig ist. Dazu zählen neben einer fairen Bezahlung auch gesundheitliche Aspekte, eine wertschätzende Kommunikation, ein sorgfältiges Employer Branding, eine flexible Arbeitsweise sowie die Möglichkeit für Weiter- und Fortbildung. Das Ziel von Mitarbeiterbindungsmaßnahmen sollte eine Arbeitsumgebung sein, in die Mitarbeiter gerne kommen, in der sie sich gesehen und wertgeschätzt fühlen, Vertrauen erfahren, an spannenden Projekten arbeiten, Weiterentwicklungspotenzial sehen und nette Kollegen um sich haben. Ist dies erreicht, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Mitarbeiter kündigen, gesenkt.