Generationen am Arbeitsplatz: Vorteil Generationenvielfalt

Generationen am Arbeitsplatz: Vorteil Generationenvielfalt

Damit viele Generationen am Arbeitsplatz fruchtbar zusammenarbeiten, können Arbeitnehmer durch verschiedene Maßnahmen den Grundstein legen. Die Besonderheit in vielen Betrieben und Büros ist, dass Menschen dort mit Menschen zusammenkommen, mit denen sie im Privatleben keinen Kontakt hätten. Da arbeitet der 30-jährige Hand in Hand mit seiner 58-jährigen Kollegin oder die 20-jährige Praktikantin kommt täglich in Kontakt mit ihrem 46 Jahre alten Chef. An vielen Arbeitsplätzen prallen Generationen aufeinander, was Chancen und Risiken zugleich birgt.

Jeder Mensch ist durch seine Erziehung und auch durch die Zeit geprägt, in der er aufgewachsen ist und bisher gelebt hat. Während die Digital Natives mit Computern und Software wie selbstverständlich umgehen, ist es für viele aus der Baby-Boomer-Generation immer noch schwer, sich in die neuen Technologien in demselben Tempo hineinzuarbeiten wie die jungen Leute.

Auch die Einstellungen zum Leben und zur Arbeit könnten in den verschiedenen Generationen unterschiedlicher nicht sein. Das alles sind Herausforderungen aus dem Bereich Personalwesen, denen Arbeitgeber angemessen begegnen müssen. Schließlich wollen sie zufriedene Mitarbeiter, die gerne zur Arbeit kommen und gute Ergebnisse abliefern. Das funktioniert nur, wenn das entsprechende Umfeld dafür geschaffen wird. 

    Verschiedene Generationen am Arbeitsplatz bergen Chancen und Risiken zugleich

    Je nach Betrieb arbeiten bis zu fünf Generationen gleichzeitig für ein und dieselbe Institution oder dasselbe Ziel, wenn auch mit zum Teil völlig unterschiedlichen Herangehensweisen, Intentionen und Hintergründen. Die verschiedenen Bedürfnisse der Generationen können zu Generationskonflikten führen. Sie bieten aber auch Chancen, schließlich können junge Menschen viel von der Erfahrung älterer Menschen lernen, die schon lange im Berufsleben stehen. Doch auch ältere Menschen können von der jungen Generation lernen und durch den Austausch darin bestärkt werden, den Anschluss an den Zeitgeist nicht zu verlieren.

    Um das Konfliktpotenzial zu identifizieren, dass das Zusammenkommen verschiedener Generationen am Arbeitsplatz bergen kann, ist es wichtig, die charakteristischen Merkmale der Generationen zu kennen.

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    Wenn mehrere Generationen am Arbeitsplatz aufeinander treffen, sind Konflikte vorbereitet – was kann man dagegen unternehmen? © contrastwerkstatt – Adobe Stock

    Dabei geht es nicht um eine Stigmatisierung, pauschale Rollenbilder oder Klischees – vielmehr handelt es sich um soziologische Beobachtungen, die sich über die gesamte Breite der Altersgruppen hinweg zeigen. Einzelne Individuen können davon natürlich gänzlich ausgenommen sein und die Beschreibung der verschiedenen Generationen meint damit niemals jeden einzelnen in dieser Altersgruppe. Schließlich sind auch die Jahre eher Richtwerte und keine in Stein gemeißelten Zahlen. Vielmehr geht es um Tendenzen, die durch die Umstände der jeweiligen Jahrzehnte geprägt sind.

    5 Generationen und was sie kennzeichnet

    Stille Generation – geboren zwischen 1928 und 1945

    Die Silent Generation beziehungsweise die „Stille Generation“ beschreibt die Gruppe von Menschen, die stark durch den zweiten Weltkrieg geprägt ist. Sie sind die Kinder von Eltern, die die große Depression in den 1930er Jahren miterlebt haben. Ihre Kindheit war geprägt von einer großen politischen und ökonomischen Unsicherheit. Ihre Zukunft war für sie lange Zeit nicht planbar.

    Das Bedürfnis nach Sicherheit kennzeichnete diese Generation ihr Leben lang. Viele Angehörige der stillen Generation haben auch heute zum Teil noch die Angst, Gedanken offen auszusprechen. Daher rührt auch der Name der stillen Generation. Sie haben nach dem Krieg viele Dinge angepackt und immer viel Wert auf berufliche Weiterbildung und Fortkommen gelegt. Auch wenn die meisten Menschen aus der stillen Generation heute im Ruhestand sind, gibt es immer noch genügend, die zum Beispiel in Familienunternehmen weiterhin mitarbeiten oder auch so über das Rentenalter hinaus tätig sind. Sie sind erst zu einem sehr späten Punkt in ihrem Leben mit den Themen Digitalisierung und Globalisierung in Berührung gekommen, was in der modernen Arbeitswelt zu Problemen führen kann.

    Baby Boomer – geboren zwischen 1946 und 1964

    Baby Boomer (oder Babyboomer) heißt die zwischen 1946 und 1964 geborene Generation deshalb, weil sie sehr geburtenstark ist. In den 1950er Jahren gab es hohe Geburtenraten in Deutschland und auch anderen europäischen Ländern – die Babyboomer sind die erste Generation nach dem Ende des zweiten Weltkriegs. Diese Generation erlebte das Wirtschaftswunder nach dem Krieg und ist damit aufgewachsen, dass die Arbeit stets an oberster Stelle kommt. Das Privatleben ist zweitranging. Diese Generation hat den Begriff der „Workaholics“ geprägt. Die Babyboomer sind erfolgreich, interessiert an Karriere, arbeiten gut in Teams und gelten als liberal. Viele von ihnen arbeiten heute in Führungspositionen. Sie bevorzugen einen regelmäßigen persönlichen Austausch und haben sich an Computer und die digitale Welt weitestgehend gewöhnt. Im Umgang mit Technik sind sie aber weniger intuitiv als nachfolgende Generationen, ihr bevorzugtes Kommunikationsmittel ist nach wie vor das Telefon. Für diese Generation ist das Gefühl wichtig, gebraucht zu werden. Soziologen beschreiben das Lebensmotto der Babyboomer „Leben und leben lassen“.

    Generation X – geboren zwischen 1965 bis 1979

    Während den Baby Boomern nachgesagt wird, dass sie leben, um zu arbeiten, ist die Generation X die erste Generation, bei der es sich anders verhält. Die 1965 bis 1979 geborenen sind die erste Generation des 20. Jahrhunderts, die ohne die Einwirkung von Weltkriegen aufgewachsen ist. Unter den wirtschaftlichen Sünden des zweiten Weltkriegs leidet die Generation aber dennoch, ebenso unter hohen Scheidungsraten. Die Menschen dieser Generation sind gut ausgebildet, sie haben hohe Qualifikationen und legen großen Wert auf eine finanzielle Absicherung. Dennoch lautet das Motto der Generation X „Arbeiten um zu leben“ und nicht andersherum wie bei den Baby Boomern. Beruflich voranzukommen ist der Generation X sehr wichtig, sie wollen sich durch berufliche Erfolge eine hohe Lebensqualität ermöglichen. Sie gelten als:

    • Eigenverantwortlich
    • Pragmatisch
    • Unabhängig
    • Ehrgeizig
    • Ambitioniert
    • Individualistisch

    Die Generation X ist durch eine Sinnsuche gekennzeichnet und teilt gerne die Themen Verantwortung und Macht mit anderen. Ihre Arbeit ist stets ergebnisorientiert, die Arbeitsgestaltung sehr frei. Work-Life-Balance ist für sie wichtig, von dem Begriff „Workaholic“ distanzieren sie sich. In technischer Hinsicht ist die Generation deutlich weiter als die Baby Boomer-Generation. Handy und E-Mail sind feste Bestandteile ihrer täglichen Arbeitsroutine.

    Generation Y – geboren zwischen 1980 und 1994

    Das Bildungsniveau in der zwischen 1980 und 1994 geborenen Generation ist sehr hoch. Sie haben die Globalisierung und den Siegeszugs des Internets von Beginn an mitbekommen und sind mit Computern aufgewachsen. Die Generation Y  wird auch „Millennials“ genannt und ist sowohl offline als auch online stark vernetzt. Im Unterschied zur Generation nach ihnen, der Generation Z, kennen sie aber auch noch die Welt vor der Digitalisierung. Die Generation Y wurde sozial digitalisiert und nicht schon von Geburt an.

    Arbeit soll für sie abwechslungsreich sein und Sinn stiften. Dafür steht auch das „Y“ in Generation Y, es wird ausgesprochen wie das englische „why“, das für „warum“ steht. Der Generation Y entstammen die ersten „Digital Natives“ – technologische Medien haben sie sozialisiert. Die Millennials arbeiten gerne in Teams und mit flachen Hierarchien, sie mögen Projektarbeit und brauchen keine strikte Trennung von Beruf und Freizeit. Freiraum ist dieser Generation am Wichtigsten und die Möglichkeit, sich die Arbeit weitestgehend selber einteilen zu können. So nimmt diese Generation gerne auch mal Arbeit mit nach Hause, erledigt dafür aber auch mal etwas Privates am Arbeitsplatz.

    Arbeit soll ihnen Spaß machen, Karriere ist dabei nicht so wichtig. Eine Führungsposition sollte für sie immer mit der Work-Life-Balance zu vereinbaren sein. Sie kommunizieren am liebsten im Web 2.0. Die Generation Y hat das Potenzial den Arbeitsmarkt zu revolutionieren – sie sind diejenigen, die gerne mal nach Home Office oder einem Sabbatical fragen und ihre Arbeitszeit sehr flexibel einteilen wollen. An ihren Arbeitgeber stellen sie gewisse Ansprüche wie zum Beispiel Transparenz und Nachhaltigkeit. Sie wollen sich mit ihrem Arbeitgeber identifizieren können und der Wohlfühlfaktor in dem Unternehmen, für das sie arbeiten, spielt für sie eine große Rolle. Wenn die Umstände für sie nicht passen, wechseln sie auch gerne häufiger ihre Jobs.

    Generation Z – geboren zwischen 1995 und heute

    Die Digital Natives der Generation Z können nicht mehr ohne moderne Technologien wie Smartphones, Tablets und Social Media. Sie sind in allen Lebensbereichen digital, was ihnen auch die Bezeichnung „Generation YouTube“ eingebracht hat. Die Generation der nach 1995 geborenen ist gerade erst dabei in den Arbeitsmarkt einzutreten, weshalb es noch nicht so viele soziologische Studien zum Arbeitsverhalten der Menschen gibt. Es zeichnet sich aber bereits ab, dass es dieser Generation schwerfällt, sich an ein Unternehmen zu binden.

    Work-Life-Balance ist für die Generation Z das Wichtigste, im Gegensatz zur Generation Y wollen sie ihr Arbeits- und Privatleben aber trennen. Sie wünschen sich klare Strukturen und Abgrenzung zwischen diesen beiden Bereichen, zum Beispiel, dass spätestens um 17 Uhr für sie der Feierabend einläutet wird, in dem dann auch keine E-Mails mehr abgerufen werden. Im Gegensatz zu den Baby Boomern beispielsweise definiert sich die Generation Z nicht über ihren Job. Freizeit und soziale Kontakte sind für sie das Wichtigste. „Generation YouTube“ ist ein weiterer Begriff für diese nach 1995 geborenen.

    Zusammenarbeit von mehreren Generationen gehört zum Alltag

    Während die einen eine klare Trennung von Beruflichem und Privatem favorisieren, gehen die beiden Lebensbereiche bei jüngeren Generationen fließend ineinander über. Jüngeren Jahrgängen sind die Ergebnisse wichtiger als die Anwesenheit am Arbeitsplatz. Sie wünschen sich flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit vom Homeoffice aus arbeiten zu können. Manchmal sind es aber auch nur Kleinigkeiten. Wenn die Jüngeren zum Beispiel lieber chatten als – wie die Älteren – zum Telefonhörer zu greifen.

    Da Abteilungen oder Büros mit mehreren Generationen in deutschen Betrieben zum Normalfall gehören, sind Konflikte kaum vermeidbar. Mit Ausnahme von klassischen Start-ups, arbeiten hierzulande Menschen verschiedener Altersstufen zusammen. Und das ist trotz erhöhtem Konfliktpotenzial auch gut so. Schließlich können Jung und Alt voneinander lernen. Diverse Studien haben sogar ergeben, das personelle Diversität Unternehmen produktiver macht.

    Generationen am Arbeitsplatz: Diese Konflikte können sich ergeben

    Früher haben sich in der Arbeitswelt nachfolgende Generationen den bereits etablierten Generationen häufig angepasst. Da die Generation Y oder Z aber nun im Schnitt sogar besser ausgebildet ist als die Generation X oder die Baby Boomer, wird von dieser Anpassung vermehrt Abstand genommen. Vielmehr etablieren die neuen Generationen ihre Verhaltensweisen am Arbeitsplatz und zwingen so die älteren Generationen zum Umdenken.

    Wenn so viele verschiedene Generationen mit ihren verschiedenen Prägungen aufeinandertreffen, sind Konflikte vorprogrammiert. Eine Umfrage hat ergeben, dass alleine in Deutschland schon rund 67 Prozent der Arbeitnehmer mit generationsbedingten Konflikten am Arbeitsplatz zu tun hatte. Wenn Jung und Alt zusammenkommen, prallen verschiedene Ansichten von Arbeit und natürlich auch verschiedene Erfahrungsschätze aufeinander. Dies zu nutzen und von der anderen Generation zu profitieren, will gelernt sein.

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    Die 5 gängigsten Konfliktarten im Unternehmen © Personalwissen.de

    Während im Privatleben der Kontakt zu älteren Generationen überwiegend im familiären Kreis stattfindet, bleibt im Berufsleben keine Wahl, wenn Jung und Alt im selben Team zusammenkommen. Eine Umfrage unter 1.000 Arbeitnehmern hat ergeben, dass zwei Drittel der Umfrageteilnehmer jeden Tag mit der Generation Y und der Generation X in Kontakt kommt. Ein Großteil der arbeitenden Bevölkerung stammt heutzutage aus diesen beiden Generationen. 44 Prozent der Befragten haben täglich mit Baby Boomern und der Generation Z zu tun. 25 Prozent der Befragten kommt täglich in Kontakt mit der stillen Generation.  

    Konfliktgeneration Z – Wenn Welten aufeinanderprallen

    Das größte Potenzial für Konflikte birgt die Generation Z, also die jüngsten Teilnehmer des Arbeitsmarktes. Mit ihrer Arbeitseinstellung tun sich ein Drittel der Baby Boomer, der Generation X und der Generation Y schwer. Der Grund dafür ist, dass die Generation Z gerne ergebnisorientiert arbeitet. Ergebnisse sind wichtiger als Anwesenheit, was gerade für die älteren Generationen schwer nachzuvollziehen ist.

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    Ergebnisorientiert und mit viel technischem Know How, das ist die Generation Z – das stößt teils böse bei den älteren Generationen auf – Konflikte sind vorbereitet © ra2 studio – Adobe Stock

    Von allen Befragten findet rund ein Viertel auch die Zusammenarbeit mit der ältesten Generation negativ. Hier klaffen die Arbeitseinstellungen stark auseinander. Machtkämpfe gibt es besonders häufig mit den Baby Boomern und der Generation X. Männer der Generation X arbeiten besonders ungerne mit älteren Generationen zusammen. Bei Frauen der Generation X ist die Anzahl nur halb so hoch.

    5 Reibungspunkte zwischen den Generationen

    Was ist es genau, was die jeweiligen Generationen an den anderen so stört? Das sind die 5 größten Reibungspunkte:

    1. Sicherheit vs. Autonomie

    Für Baby Boomer zählt der sichere Arbeitsplatz, während für die Generation X und die Generation Y andere Faktoren zählen:

    • Ein gutes Gehalt
    • Ein angenehmes Arbeitsumfeld mit netten Kollegen
    • Autonomie

    Die Generation Z benötigt zudem erst einmal Leidenschaft für einen Job, um ihn tatsächlich zu machen. Für sie ist Sicherheit im Gegensatz zur Baby Boomer-Generation deutlich weniger wichtig.

    2. Leben um zu arbeiten oder arbeiten um zu leben?

    Einer der größten Unterschiede zwischen der älteren und der jüngeren Generation ist die generelle Arbeitseinstellung. Für die Millennials und die Generation X ist Arbeit ein Mittel zum Zweck, um ein gutes Leben frei von finanziellen Sorgen zu führen. Für die Baby Boomer und die stille Generation ist der Stellenwert von Arbeit und ihre Bedeutung im Leben und für das eigene Selbstbild deutlich größer.

    Die jüngeren Generationen gehen an das Thema Arbeit eher locker heran, was schnell mit Faulheit, einer niedrigen Arbeitsmoral oder wenig Engagement verwechselt wird. Dabei wollen sie bloß so effizient wie möglich sein, um eine ausgewogene Work-Life-Balance zu haben. Da besonders für die Generation Y Arbeit und Freizeit verschwimmen, fühlt sie sich mehr oder weniger immer im Arbeitsmodus und hat den Job ganz anders ins Leben integriert als noch die Generationen zuvor. Das beste Beispiel dafür sind die digitalen Nomaden, die zum Arbeiten nur ihren Laptop und einen Internetzugang benötigen und von den schönsten Orten der Welt aus ihrer Tätigkeit nachgehen. Die Generation Z ist mit der Trennung von Freizeit und Arbeit schon wieder etwas strenger – sie wollen sich selber verwirklichen, aber in einem klaren Rahmen, der genügend Raum für Privates lässt.

    3. Hierarchien und Kommunikation

    Auch das Thema Hierarchien spielt für die ältere Generation noch eine ganz andere Rolle als für die jüngere. Ein lockerer Umgangston oder das Duzen der gesamten Belegschaft sehen Mitglieder der älteren Jahrgänge häufig kritisch. Eine hauptsächlich Online stattfindende Kommunikation verleitet zu mehr Umgangssprache und einer direkt Kommunikation, was für Ältere oft herausfordernd ist. Sie erwarten Wertschätzung für Ihr Können und bringen ihren Vorgesetzten viel Respekt gegenüber. Flache Hierarchien sind für sie ungewohnt. Auch die Kommunikation über Apps, Chat-Programme oder sogar E-Mails fällt ihnen zum Teil schwer. Sie bevorzugen den persönlichen Kontakt oder das Telefon gegenüber den neuen Technologien.

    Während sich für ältere Mitarbeiter mit der Beförderung nicht nur das Gehalt, sondern am liebsten auch das Büro und der Dienstwagen vergrößern sollen, sind derartige Statussymbole für die Generationen Y und Z gar nicht mehr wichtig. Ihnen ist das gesamte Arbeitsumfeld wichtiger und sie freuen sich eher über den Kicker in den gemeinschaftlichen Büroräumen als über immer größer werdende Einzelbüros.

    4. Flexibilität vs. Eingefahrene Strukturen

    Für die jüngeren Generationen soll Arbeit in einem gesellschaftlichen Kontext stehen. Sie soll einen Mehr leisten und Sinn stiften. Einfach nur einen Job zu haben, um die Rechnungen zu bezahlen, ist für viele Menschen der Generation Y und auch der Generation Z nicht mehr zeitgemäß. Für den Arbeitsmarkt bergen diese Generationen viele Herausforderungen, schließlich krempeln sie alles bisher Da gewesene um und setzen auf neue Strukturen.

    Da aber immer mehr Baby Boomer in Rente gehen und diese Generation nach und nach vom Arbeitsmarkt verschwindet, wird vielen Firmen nichts anderes übrig bleiben als sich an die Bedingungen der Generation Y und Z anzupassen. Ob Home Office-Möglichkeiten, flexible Arbeitszeiten oder Sabbaticals – der Stellenwert von Arbeit verändert sich stark. Ein sicheres Gehalt und 30 Urlaubstage sind heutzutage für viele junge Bewerber kein ausreichender Grund mehr, sich auf eine Stelle zu bewerben. Sie wollen mehr geboten bekommen und fordern dies in der Regel auch ein.

    Multitasking ist besonders für die Generation Z kein Fremdwort. Dadurch, dass sie ständig auf zahlreichen Kanälen parallel unterwegs sind, können sie auch im beruflichen Kontext breitgefächert denken. Das dauerhafte Einprasseln von Informationen führt allerdings auch dazu, dass die Konzentration und Aufmerksamkeitsspanne abnimmt, was im beruflichen Umfeld zu Konflikten führen kann.

    5. Zuhören oder reden?

    Besonders an die Führungsebenen werden von den jungen Generationen oft hohe Erwartungen gestellt. Führungsebenen sind häufig noch von Menschen aus der Generation X oder den Baby Boomern besetzt, deren Vorstellungen dann mit den Ansprüchen der nachkommenden Generationen kollidieren. Hierarchien werden von jungen Arbeitnehmern nicht nur in Frage gestellt, sondern zum Teil auch übergangen.

    Sie wenden sich mit ihren Bedürfnissen direkt an die Entscheider und erwarten Antworten auf ihre Fragen. Führungskräfte tun gerade im Umgang mit der Generation Z gut daran, wenn sie ihnen zuhören anstatt selber viel zu reden. Sie können von den jungen Menschen lernen und sollten aufmerksam sein, wenn sie den Anschluss an diese Generation nicht verpassen wollen. Schließlich werden in den nächsten Jahren immer mehr Menschen aus dieser Generation auf den Arbeitsmarkt strömen und diesen verändern.

    Die ältere Generation nicht vergessen und allen Bedürfnissen gerecht werden

    Auch wenn der Arbeitsmarkt sich in einem starken Wandel befindet und viele Strukturen immer stärker auf die jüngeren Generationen ausgerichtet sind, dürfen die älteren Generationen dabei nicht vergessen werden. Sie haben genauso ein Anrecht auf einen Arbeitsplatz, an dem sie sich unter ihren Bedingungen wohlfühlen und Wünsche formulieren können. Ihre Position haben sie sich möglicherweise über viele Jahre oder Jahrzehnte erkämpft und der Respekt, den sie einfordern, sollte ihnen auch entgegengebracht werden.

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    Die ältere Generation darf unter keinen Umständen vergessen oder vernachlässigt werden. © bnenin – Adobe Stock

    Leistungsfähigkeit berücksichtigen

    Eine gute Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Generationen funktioniert nur, wenn die persönliche Basis von Respekt geprägt ist. Gerade beim Thema Hierarchien und Kommunikation kommt es häufig zu Konflikten, da jüngere Menschen diese Themen lockerer angehen. Als Arbeitgeber müssen Sie berücksichtigen, dass ältere Menschen unter Umständen nicht mehr so leistungsfähig sind wie ihre jüngeren Kollegen. Mitarbeiter um die 60 haben eine andere Konzentrationsspanne als 30-jährige und darüber hinaus in der Regel auch mehr körperliche Beschwerden.

    Für sie sollte das Arbeitsumfeld daher so angenehm wie möglich gestaltet werden. Einzelbüros statt Großraumbüro, Ruhe und eine ergonomische Büroausstattung können wichtige Faktoren für die älteren Arbeitnehmer sein. Die Themen Arbeits- und Gesundheitsschutz ist entscheidend, wenn es darum geht, ältere Arbeitnehmer noch mit Freude an ihrem Arbeitsplatz zu halten. Dabei helfen können:

    • Flexible Arbeitszeitmodelle
    • Durchmischte Arbeitsgruppen, in denen ältere und jüngere Mitarbeiter zusammenkommen
    • Niedrigere Leistungsanforderungen
    • Weiterbildungsangebote speziell für die Baby Boomer
    • Jobsharing oder Teilzeitarbeit für ältere Mitarbeiter

    So halten Sie die Motivation älterer Mitarbeiter hoch

    Als Arbeitgeber können Sie von älteren Mitarbeitern profitieren. Diese Vorzüge sollten sie auf jeden Fall berücksichtigen:

    • Sie haben einen größeren Erfahrungsschatz als jüngere Mitarbeiter, sowohl auf beruflicher Ebene als auch im Leben.
    • Sie gehen häufig mit mehr Ruhe und Gelassenheit an Themen heran und haben mehr Umsicht.
    • Ältere verfügen häufig über höhere Führungsfähigkeiten als jüngere Mitarbeiter, was in ihrer Erfahrung begründet liegt.
    • Zuverlässigkeit und das richtige Gefühl für Qualität prägen sich oft erst im Laufe der Jahre aus.

    Das Management eines Unternehmens sollte sich auf das Älterwerden seiner Mitarbeiter vorbereiten und im besten Fall schon frühzeitig gegensteuern. Mit konkreten Weiterbildungsmaßnahmen, der Umstrukturierung von Teams und Aufgaben sowie einer Reduktion der Arbeitsbelastung können ältere Arbeitnehmer bis zur Rente mit Motivation und Ehrgeiz im Betrieb gehalten werden.

    Problematisch kann es nämlich werden, wenn Sie als Chef merken, dass Mitarbeiter kurz vor der Rente keine Motivation mehr haben. Doch glücklicherweise gibt es Mittel und Wege, die Motivation älterer Mitarbeiter zu steigern. Suchen Sie in einem solchen Fall das Gespräch aber gehen Sie es richtig an. Werfen Sie ihnen nicht vor, dass sie keine Lust mehr zu haben scheinen und dass ihre Einstellung zur Arbeit zu wünschen übrig lässt. Appellieren Sie stattdessen an den Wettbewerbsgeist innerhalb der Firma, die Motivation und den Stolz des Arbeitnehmers:

    • „Sie waren doch immer der Beste…“
    • „Als unser erfahrenster Mitarbeiter könnten Sie doch dem jungen Neueinsteiger ein paar Dinge zeigen.“
    • „Sie haben den jungen Leuten in Sachen Erfahrung einiges voraus, zeigen Sie was Sie können.“

    Führungskräfte als Bindeglied zwischen den Generationen

    Es ist die Aufgabe der Führungskräfte dafür zu sorgen, den Wissenstransfer zwischen den Generationen und ein praktisches Miteinander zu fördern. Dafür ist es nötig, individuell auf sie einzugehen. Jede Generation bringt seine Spezifika mit, die sich nicht einfach ändern lassen. Aber die Führungskraft hat die Möglichkeit das Verhalten der einzelnen zum Positiven zu beeinflussen. Sie muss die Rahmenbedingungen schaffen, damit jeder Mitarbeiter seine Stärken einbringen kann und letztlich jeder vom anderen profitiert.

    Damit das klappt, müssen sich alle Beteiligten für eine generationsübergreifende Interaktion öffnen. Sie müssen sich auf Augenhöhe begegnen und jeweils offen für Neues sein. Das kann sogar so weit führen, das Hierarchiestufen eben nicht mehr wie bisher nach dem Senioritätsprinzip funktionieren, indem die Alten stets die Jungen führen. Führung ist schließlich keine Frage des Alters, sondern der Qualifikation und vor allem der Kompetenz.

    „Das haben wir immer schon so gemacht“ ist auf jeden Fall ein Ausspruch, der in allen Belangen der Vergangenheit angehört. Eine Stärke der neuen Generationen ist es, alles zu hinterfragen. Genau aus diesem kritischen Geist entstehen Verbesserungen und Innovationen, die die Wettbewerbsfähigkeit in einer globalen Wirtschaftswelt sicherstellen. Jüngere Generationen zu übergehen ist schon deshalb keine gute Idee, weil sie sich früher oder später vom Unternehmen lösen werden. In Zeiten von Fachkräftemangel kann sich das kein Betrieb leisten.

    Generationen am Arbeitsplatz: Mit guter Kommunikation Konflikten vorbeugen

    Der Grund für Spannungen zwischen den Generationen am Arbeitsplatz ist häufig, dass die eine Generation Vorurteile über die andere hat. Entscheidend, um diese Spannungen aufzulösen und tatsächlich das Zusammenarbeiten der verschiedenen Generationen auch als Chance zu begreifen, ist eine gute Kommunikation.

    Das Zusammenkommen verschiedener Generationen sollte aktiv gefördert werden, um Kommunikation überhaupt erst zu ermöglichen. Schließlich können fruchtbare Zusammenarbeiten entstehen, wenn jemand mit viel Lebens- und Berufserfahrung auf die neuen, frischen Ideen eines Berufseinsteigers stößt. Für Firmen kann ein enormes Potenzial in diesem Generationen-Mix stecken, wenn sie denn richtig an ihn herangehen.

    5 Möglichkeiten, wie junge und alte Mitarbeiter zusammengebracht werden können

    1. Fachliche Einarbeitung: Eine Möglichkeit um ältere und jüngere Generationen aktiv zusammenzubringen ist, dass zum Beispiel die Einarbeitung neuer, junger Mitarbeiter von alten Hasen übernommen wird. Sie verfügen über ein enormes Wissen und wertvolle Fähigkeiten, die sie an die nachfolgende Generation weitergegeben können.

    2. Gesprächstermin vereinbaren: Selbst wenn die fachliche Einarbeitung vielleicht nicht immer auf diese Weise möglich ist, so kann im Rahmen eines vernünftigen Onboardings auch ein Gespräch mit dem Senior des Flurs auf dem Programm stehen, der eine Einweisung in die Firma aus seiner gesetzten Perspektive gibt. So werden die Hemmschwellen von Vorneherein abgebaut.

    3. Senior Praktikanten einstellen: Es gibt Firmen in den USA, die ganz bewusst Praktikanten aus der stillen Generation einstellen und diese mit jungen Leuten aus der Generation Z oder Y zusammenbringen. Das Ziel ist, dass die jüngeren Leute aus den Erfahrungen der Älteren lernen. Auch die Senioren nehmen aus diesen Praktika etwas mit. Sie können ihr Wissen weitergeben und bekommen das Gefühl auch in der Rente noch einen relevanten Beitrag zu leisten.

    4. Gemischte Teams etablieren: Wenn Sie als Chef von vorneherein Ihre Teams so gestalten, dass dort Jung und Alt zusammenarbeiten, dann geschieht die Durchmischung der Generationen von ganz alleine. Eine gute Führung kann also dabei helfen, erst gar keine Generationenkonflikte am Arbeitsplatz aufkommen zu lassen. Je mehr die verschiedenen Generationen miteinander in Berührung kommen und je besser sie fachlich voneinander lernen können, desto weniger Generationskonflikte haben die Mitarbeiter in der Regel untereinander. Je mehr Gemeinsamkeiten Menschen miteinander feststellen, desto unwichtiger wird das Alter. Wer gemeinsam in einem Team an einer Aufgabe arbeitet, verfolgt dasselbe Ziel. Unterschiedliche Wege zum Ziel sollten dabei eher als Bereicherung gesehen werden als ein Problem. Falls es doch mal zu Spannungen kommt, sollten sich Führungskräfte als Ansprechpartner anbieten, um gegebenenfalls klärend eingreifen zu können.

    5. Mentoring Programme einführen: Über ein Mentoring Programm können junge und ältere Mitarbeiter ganz bewusst zusammengebracht werden. Junge Mitarbeiter, die sich dafür anmelden, werden einem älteren Mitarbeiter zugeteilt und können zum Beispiel in monatlich stattfindenden Gesprächsterminen über Sorgen und Probleme bei der Arbeit sprechen. Auch andersherum können sich Ältere bei den Jüngeren Tipps und Inspiration holen, zum Beispiel wenn es um neue Technologien geht. Ein regelmäßiger Austausch von Wissen und Gedanken schürt die Wertschätzung, das Verständnis und die Toleranz. So können alle Mitarbeiter voneinander lernen.

    6 Tipps für die produktive Zusammenarbeit verschiedener Generationen

    Allen Problemen zum Trotz ist es natürlich möglich, dass Jung und Alt produktiv und völlig friedlich zusammenzuarbeiten. Das ist sogar der Normalfall. Damit das klappt, sollten alle Beteiligten ein paar grundlegende Regeln beachten:

    1. Auf Augenhöhe begegnen und agieren

    Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit ist gegenseitiger Respekt. Ganz gleich, wie groß der Alters- oder Hierarchieunterschied ist. Überhebliches Handeln oder herablassende Kommunikation befeuern Generationenkonflikte und sind ein Zeichen von mangelnder Professionalität. Niemand ist besser oder schlechter, nur weil er einer anderen Generation angehört.

    2. Keine Angst voreinander haben

    Wenn man sich auf Augenhöhe begegnet, muss man auch keine Angst voreinander haben. Weder sollten sich ältere Mitarbeiter davor fürchten, dass die jüngeren alles verändern wollen, noch sollten die jüngeren Mitarbeiter Angst davor haben, von den älteren nicht ernst genommen zu werden. Die Kollegen sollten nicht als Bedrohung, sondern als Weggefährten und Wegbereiter betrachtet werden.

    3. Miteinander reden

    Kommunikation ist das A und O. Ihr Mangel ist gleichzeitig einer der häufigsten Gründe für Generationenkonflikte. Nur wenn die Generationen miteinander reden, können sie sich kennenlernen, austauschen und verstehen. Durch Kommunikation werden Vorurteile abgebaut und Missverständnisse aus der Welt geschafft. Man lernt sich zu schätzen und greift öfter auf den Rat des anderen zurück. Schließlich weiß man ja jetzt, wo seine Stärken liegen und welche Erfahrungen er gemacht hat.

    4. Ansichten nachvollziehen und akzeptieren

    Um trotz verschiedener Ansprüche, Vorstellungen und Wünsche gut miteinander auszukommen, ist es wichtig die abweichenden Ansichten des anderen zu akzeptieren, statt ihn missionieren zu wollen. Das gelingt umso besser, wenn man versucht die Einstellung des Gegenübers nachzuvollziehen. Niemand wird dazu gezwungen, die fremde Meinung gut zu finden oder sie sich gar zu eigen zu machen. Aber ein bisschen Verständnis für den Kollegen hilft dabei, sich gegenseitig zu akzeptieren.

    5. Kompromissbereitschaft

    Wenn verschiedene Ansichten aufeinandertreffen, ist es unumgänglich, dass man sich annähert und Kompromisse eingeht. Beharrt jeder auf seiner Position, ist Streit vorprogrammiert. Oft sind Kompromisse sogar die bessere Wahl.

    6. Wissenstransfer fördern

    Am produktivsten sind mehrere Generationen in einem Betrieb, wenn sie voneinander lernen. Aufgabe des Vorgesetzten ist es, den Wissenstransfer zu fördern. Dafür können beispielsweise interdisziplinäre Teams eingerichtet werden, in die jeder seine Stärken einbringt. Auch Jobtandems und Mentoring haben sich etabliert. Manchmal hilft es aber auch schon, wenn Mitarbeiter verschiedener Generationen sich ein Büro teilen.

    Generationen am Arbeitsplatz: Chancen erkennen und nutzen

    Wer erkennt, dass in all den Eigenheiten der verschiedenen Generationen auch etwas Positives liegt, wird leichter von der Zusammenarbeit profitieren können. Eine Studie hat ergeben, dass Teams mit einem Altersspektrum von 25 Jahren und mehr doppelt so produktiv sein können wie homogene Teams.

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    Handeln alle Generationen am Arbeitsplatz mniteinander anstatt gegeneinander, öffnen sich ganz neue Wege und Türen für alle Beteiligten © Peggy Blume – Adobe Stock

    Von einem guten Arbeitsklima profitieren nicht nur die Mitarbeiter, die ihre Zufriedenheit höher bewerten. Auch Arbeitgeber beziehungsweise Unternehmen ziehen einen Vorteil daraus, wenn aus einem Generationenkonflikt überwiegend Chancen abgeleitet werden. Durch die gesteigerte Zufriedenheit der Mitarbeiter kommt es zu weniger Krankentagen, einem größeren Engagement bei der Arbeit und somit auch zu besseren Ergebnissen.

    Zusammenfassung: Verschiedene Generationen am Arbeitsplatz

    Der Arbeitsmarkt befindet sich im Wandel. In manchen Betrieben arbeiten bis zu vier Generationen gleichzeitig, üblicherweise sind es mindestens 3. Die stille Generation, die Baby Boomer und die Generationen X, Y und Z sind zum Teil grundverschieden und müssen im beruflichen Kontext aber trotzdem miteinander auskommen. Während die älteren Generationen wie die Baby Boomer ohne moderne Technologien aufgewachsen sind und Arbeit einen hohen Stellenwert beimessen, gehen die Generationen X, Y und Z ihre Jobs häufig lockerer an. Besonders die Generationen Y und Generation Z sind die prägenden Jahrgänge des Wandels und ihre Einstellungen und Vorstellungen bringen so einige alteingesessene Personaler ins Schwitzen. Die jungen Generationen definieren sich weniger über ihre Arbeit, sehnen sich aber schon nach einem Job der Sinn stiftet. Work-Life-Balance ist ihnen wichtig und ihr Arbeitsleben ist nur ein Teil ihrer Lebensgestaltung aber häufig nicht der wichtigste. Für die älteren Generationen sind Respekt und Wertschätzung ihrer Erfahrungen und Leistungen wichtig, sie tun sich schwer mit flachen Hierarchien und lockeren Arbeitszeitmodellen.

    Für Unternehmen birgt das Zusammenkommen der verschiedenen Generationen am Arbeitsplatz viele Herausforderungen. Um Konflikte gar nicht erst entstehen zu lassen, ist es wichtig, dass eine gute Ebene für Kommunikation geschaffen wird. Über Mentoring Programme oder das Einstellen von Senior Praktikanten in der Firma können Arbeitgeber den Grundstein legen, um die Zusammenarbeit der Generationen als Chance zu begreifen. Schließlich ist Diversity Management ein starker Treiber und essentiell für die Arbeitswelt. Kommen unterschiedliche Generationen zusammen und bringen verschiedene Perspektiven, Erfahrungen und Wissensschätze mit in ein Projekt, können die Ergebnisse deutlich besser ausfallen, als wenn die Teams homogen sind. Die Bedürfnisse der älteren Generation dürfen ebenso weniger unterschätzt werden wie die der jüngeren.

    Für Unternehmen bedeutet dies häufig einen großen Spagat. Während die einen ergonomische Sitzmöbel benötigen und kurz vor der Rente zum Teil Motivationsprobleme bekommen, fragen die anderen nach Sabbaticals, Home Office oder einem Kicker im Büro. Diese Entwicklungen unter einen Hut zu bringen ist herausfordernd und sollte auf Managements-Ebene gründlich geplant werden. Weiterbildungen für ältere Mitarbeiter sollten genauso an der Tagesordnung sein wie Gespräche mit jüngeren Mitarbeitern, in denen diese ihre Wünsche formulieren und ihre Chefs zum Umdenken bewegen können. Kommunikation ist das A und O und die einzige Möglichkeit, wie aus der Zusammenarbeit der Generationen am Arbeitsplatz Chancen statt Konflikte erwachsen können.

    FAQ: Häufig gestellte Fragen zu verschiedenen Generationen am Arbeitsplatz

    Welche Generationen können am Arbeitsplatz aufeinander treffen?

    Menschen der Stillen Generation wurden vor allem durch den zweiten Weltkrieg geprägt. Darauf folgt die Generation der Babyboomer, dessen Generation sehr geburtenstark ist. Menschen der Generation X wurden zwischen 1965 und 1979 geboren und leben nach dem Motto „Arbeiten um zu leben“. Es folgt die Generation Y, die sowohl analog als auch digital aufgewachsen sind. Die Generation Z wird hingegen als Generation YouTube bezeichnet, da sich das Leben hauptsächlich online abspielt.

    Welche Konflikte können durch verschiedene Generationen am Arbeitsplatz entstehen?

    Es gibt fünf verschiedene Konfliktarten, die auftreten können: Rollenkonflikte, Beziehungskonflikte, Machtkonflikte, Sachkonflikte und Wertkonflikte.

    Wie kann die Zusammenarbeit verschiedener Generationen unterstützt werden?

    Die Generationen sollten sich mit Respekt auf Augenhöhe begegnen und dementsprechend agieren. Dabei ist es wichtig, keine Angst voreinander zu haben sondern miteinander zu reden und die Ansichten des anderen nachzuvollziehen und zu akzeptieren. Außerdem sollte stets eine Kompromissbereitschaft vorhanden sein und der Wissenstranfer sollte gefördert werden.

    Autor: Redaktion Personalwissen

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