7 Tipps für das Mobile Recruiting über’s Smartphone

7 Tipps für das Mobile Recruiting über’s Smartphone

Mobile Recruiting ist die Zukunft, wenn es darum geht, Bewerbungsprozesse niederschwellig zu gestalten. Die Zielgruppe verbringt eh viel Zeit am Smartphone – warum also nicht auch als Arbeitgeber dort präsent sein?

Mobile Recruiting nimmt bei der Personalbeschaffung einen immer größeren Stellenwert ein. Doch worum handelt es sich bei dem sogenannten mobilen Rekrutieren überhaupt?

In diesem Artikel lesen Sie Wissenswertes rund um Mobile Recuriting, Recruiting-Trends und wie die Smartphone-Nutzung die Personalabteilung zunehmend verändert.

Was ist Mobile Recruiting?

Beim Mobile Recruiting handelt es sich um eine moderne Methode des internetbasierten Rekrutierens, auch E-Recruiting genannt. Diese Art der Personalbeschaffung erfolgt nicht klassisch über Stellenanzeigen in Print- oder Onlinemedien, sondern ermöglicht die direkte Ansprache der Bewerber über mobile Endgeräte. Dazu zählen:

  • Smartphone
  • Tablet
  • Netbooks etc.

Der klare Vorteil vom Mobile Recruiting: Potenzielle neue Mitarbeiter werden genau da abgeholt, wo sie sich häufig aufhalten – im Internet surfend mit einem mobilen Endgerät. Die Zahlen sprechen für sich: Die Anzahl der Smartphone-Nutzer steigt in Deutschland beständig. Einer Studie von Statista zufolge waren es im Jahr 2009 lediglich 6,31 Millionen User. Ein deutliches Plus prägt die Erhebung im Jahr 2022. 83 Prozent der Menschen in Deutschland ab 16 Jahren nutzen ein Smartphone, bei den 14- bis 29-jährigen sind es sogar 95 Prozent, die ein Smartphone nutzen. Insgesamt gibt es 57,4 Millionen Nutzer und die Zahl wird laut Experten in den nächsten Jahren noch wachsen.

Auch Unternehmen und insbesondere deren Personalabteilungen haben die Relevanz der mobilen Personalbeschaffung erkannt. Eine Studie der Uni Bamberg in Kooperation mit der Stellenbörse Monster hat ergeben, dass die Bedeutung von Mobile Recruiting deutlich zunimmt: Von den Top-1.000-Unternehmen haben 72,2 % die Wichtigkeit dieser zeitgemäßen Rekrutierungsmöglichkeit erkannt. Doch ganze 53,6 % der befragten Unternehmen bieten gar kein Mobile Recruiting an.  Das ist gerade im Hinblick auf einen Mangel an geeigneten Kandidaten nicht ganz nachvollziehbar.

Wie kann Mobile Recruiting genau aussehen?

Mobile Recruiting kann verschiedene Ausprägungen haben. Zu den gängigen Methoden gehören:

  • Social Media Recruiting – dabei wird über gängige Social Media Kanäle wie Instagram, Twitter, YouTube, Facebook oder TikTok auf vakante Stellen aufmerksam gemacht. Auch die Mitarbeitersuche über die Karrierseiten Xing und LinkedIn zählt zum Social Media Recruiting.
  • Unternehmenseigene Karriere-Apps, über die Bewerber sich auch gleich auf Jobs bewerben können.
  • Nutzung gängiger Karrierewebsites wie Stepstone oder Monster, auf denen Bewerber über ihr mobiles Endgerät auf Jobsuche sind.
  • Mobile Tagging – dabei werden auf Offline-Produkten einer Firma QR-Codes platziert, die Interessenten nach einem Scan direkt auf die Karrierewebsite weiterleiten.

Welche Vorteile bietet Mobile Recruiting?

Mobile Recruiting ist die Zukunft, insbesondere wen es darum geht, junge Menschen anzusprechen. In Zeiten des „War of talents“ und dem herrschenden Fachkräftemangel, der sich in den nächsten Jahren noch weiter verschärfen wird, ist Mobile Recruiting ein wichtiges Instrument der Personalarbeit und bietet einige Vorteile:

  • Die Bewerberreichweite steigt durch mobiloptimierte Maßnahmen: Die konkrete Umsetzung des mobilen Recruitings muss gar nicht unbedingt durch spezifische Apps geschehen, sondern kann auf Basis bewährter Online-Stellenbörsen erfolgen. Diese haben ohnehin eine hohe organische Reichweite und bieten standardmäßig Stellenanzeigen, die für die mobile Ansicht optimiert sind. Durch eine geschickte Keyword-Einflechtung steigt die Kandidatenreichweite also enorm.
  • Mehr Bewerbungen dank des unkomplizierten Zugriffs: Insbesondere den Bewerbern wird es durch die Ansprache über das Mobilgerät leicht gemacht, wenn denn auch die Bewerbung so einfach möglich ist. Je weniger Klicks nötig sind, um sich zu bewerben, desto eher kommt der Kontakt zwischen Firma und Bewerber zustande. Unternehmen sollten die mobile Ansprache nutzen und auch ihre Bewerbungsprozesse verschlanken und auf ausführliche Motivationsschreiben, seitenlangen Lebenslauf und ausführliche Bewerbungsformulare verzichten, denn das erhöht die Bewerberquote.
  • Weniger Aufwand bei der Bewerbungssichtung: Dadurch, dass der gesamte Bewerbungsprozess verschlankt wird und Bewerbungen weniger umfangreich ausfallen, bedeutet es auch für die Personalabteilung weniger Aufwand, die Bewerbungseingänge zu sichten. Das spart Ressourcen!
  • Direktere Reaktion sowie Interaktion dank Mobile Recruiting: Die Kommunikationswege zwischen Bewerber und Unternehmen sind beim Mobile Recruiting in der Regel kürzer und direkter. Auch Änderungen in den Stellenanzeigen können schneller umgesetzt werden.
  • Employer Branding-Effekt durch Mobile Recruiting: Unternehmen, die auf Mobiles Recruiting setzen, wirken modern und zeitgemäß. Das kommt bei Bewerbern gut an und zahlt auf das Employer Branding ein, indem der Arbeitgeber sich als leicht zugänglich präsentiert und einen niederschwelligen Bewerbungsprozess ermöglicht.

Welche Nachteile gibt es beim Mobile Recruiting?

Mobile Recruiting bietet nicht nur Vorteile, sondern hat auch einige negative Seiten:

  • Skeptische Bewerber: Nicht alle Bewerber sind den mobilen Recruiting-Optionen bereits zugewandt, zu viele sind noch die klassischen Bewerbungswege gewöhnt, insbesondere die etwas älteren Generationen.
  • Umdenken ist nötig: Unternehmen müssen einen gewissen Aufwand gehen, um zeitgemäße Recruiting-Wege zu erschließen. Dafür müssen Kapazitäten in der Personalabteilung da sein.
  • Fehlende Ressourcen: Gerade kleinere und mittelständische Unternehmen haben zum einen nicht immer die personellen Ressourcen zur Verfügung, um die Recruiting-Kanäle adäquat zu betreuen. Zum anderen sind Mobile-Recruiting-Maßnahmen nicht gerade günstig. Wer beispielsweise in einer mobil optimierten Stellenbörse inserieren will, hat zwei Alternativen zur Auswahl. Kostenfreie Stellenanzeigen, die mit der Zeit nach hinten rutschen, sowie prominent platzierte Stellenausschreibungen. Diese sind jedoch kostenpflichtig und belasten das HR-Budget.

7 Tipps für erfolgreiches Mobile Recruiting

  1. Website für Mobilgeräte optimieren: Die wichtigste Voraussetzung beim Mobile Recruiting ist, dass Sie Ihre Website für die mobile Nutzung optimieren. Insbesondere Video-Content sowie bewerberspezifische Blogbeiträge sollten mobil optimiert sein.
  2. Ob über Stepstone, über Facebook oder über Mobile Tagging – der Großteil der Menschen kommt mit dem Smartphone auf Ihre Karriereseite und sollte dort ein angenehmes Nutzererlebnis vorfinden. Achten Sie daher darauf, ein responsive Design Ihrer Website anzubieten, das auch auf Smartphones und Tablets funktioniert – „Mobile first“ ist das Stichwort.
  3. Sharing Optionen anbieten: Beiträge und Stellenanzeigen auf den Kanälen Ihrer Firma sowie anderen Karriereseiten etc. sollten geteilt werden können. Es erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass mehr Kandidaten erreicht werden können, wenn Bewerber Inhalte mit einem Klick weiterverbreiten können.
  4. Strategie haben: Nehmen Sie das Mobile Recruiting ernst und entwickeln Sie eine Strategie. Welche Social Media-Kanäle wollen Sie bespielen, auf welche Jobbörsen konzentrieren Sie sich und wie können Sie Ihren Bewerbungsprozess verschlanken? Überlegen Sie sich, an welchen Stellschrauben Sie drehen wollen, um das Thema Mobile Recruiting nicht nur stiefmütterlich zu behandeln. Wenn Sie erfolgreich darin sein wollen und auch einen positiven Effekt für Ihr Employer Branding erzielen wollen, dann geben Sie dem Thema seine nötige Gewichtung.
  5. Experten benennen: Benennen Sie innerhalb Ihrer Personalabteilung Experten für das Thema Mobile Recruiting. Diese Person oder Personen sind nur für dieses Thema zuständig und haben den Online-Auftritt Ihrer Firma, die Candidate Experience, das Social Media Recruiting und die Bewerbungseingänge über die mobilen Schnittstellen im Blick und entwickeln dieses Thema stetig weiter.
  6. Eigene technische Lösungen entwickeln: Karriere-Apps für Bewerber, die die direkte Schnittstelle zwischen dem Mobilgerät der Nutzer und der Bewerberdatenbank im Unternehmen sind, sind die Königsklasse. Ihre Entwicklung ist aufwendig und teuer und kommt deshalb häufig nur für große Konzerne in Betracht, kann sich aber lohnen. Schließlich funktioniert die Verknüpfung des Bewerbers mit dem Unternehmen auf diese Weise direkt und effizient und ermöglicht den Aufbau eines Netzwerks.
  7. Die richtigen Zielgruppen erschließen: Insbesondere, wenn es um die Gewinnung von neuen Auszubildenden geht, ist Mobile Recruiting die beste Wahl. Das liegt sowohl an der Altersstruktur der Zielgruppe als auch an der Anzahl der zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte. Sich als zeitgemäßer Arbeitgeber zu präsentieren, der weiß, worauf die Priorität der Auszubildenden liegt, kann ausschlaggebend für den Erfolg sein.

Was gilt es hinsichtlich des Datenschutzes beim Mobile Recruiting zu beachten?

Das Thema Datenschutz kommt im Zusammenhang mit Mobile Recruiting immer wieder auf. So machen sich Bewerber Gedanken darüber, was mit ihren Daten passiert, wenn sie diese auf dem digitalen Weg weitergeben.

Hier liegt es an den Unternehmen dafür zu sorgen, dass die digitalen Datenwege verschlüsselt sind und alle Datenschutz- bzw. DSGVO-Richtlinien eingehalten werden. Über kurz oder lang werden Unternehmen am Mobile Recruiting nicht mehr vorbeikommen, weshalb es unverzichtbar ist, sich frühzeitig mit dem Thema Datensicherheit in diesem Zusammenhang auseinanderzusetzen.

Fazit: Deshalb ist Mobile Recruiting so wichtig

Um Bewerber besser zu erreichen und insbesondere junge Talente anzuziehen, sollten Unternehmen auf Mobile Recruiting setzen. Wenn es um die Digitalisierung im Recruiting geht, ist Mobile Recruiting unverzichtbar und meint den Fokus auf das Recruiting über das Smartphone.

Optimierte Websites, eine eigene Social Media Präsenz, Stellenausschreibungen über gängige Karriereseiten oder sogar firmeneigene Karriere-Apps, über die sich Interessenten Bewerben können – Unternehmen müssen kreativ werden, wenn es um das Finden neuer Talente geht. Insbesondere im Bereich Ausbildungsmarketing aber auch generell, wenn es um die Ansprache neuer Mitarbeiter geht, ist das Smartphone ein wichtiger Schlüssel.

Dabei bietet das Mobile Recruiting nicht nur Vorteile, sondern erfordert auch einiges an Umdenken. Die Vorteile überwiegen aber und das Mobile Recruiting führt dazu – wenn es richtig gemacht wird –, dass mehr Bewerber erreicht werden und sich tatsächlich auch mehr Menschen bewerben. Entscheidend dafür ist, dass auch der Bewerbungsprozess vereinfacht wird, was sowohl die Hemmschwelle für die Bewerber senkt als auch den Aufwand beim Sichten der Bewerbungen schmälert. Personalabteilungen profitieren vom Mobile Recruiting und haben über kurz oder lang keine Wahl mehr, als diesen Weg zu gehen – dafür ist der Fachkräftemangel zu hoch und die Digitalisierung zu weit fortgeschritten. Mit unseren Tipps sind Sie gut aufgestellt und können die wichtigsten Aspekte berücksichtigen.

FAQ

Was ist Mobile Recruiting?

Mobile Recruiting bedeutet, potenzielle neue Mitarbeiter über das Smartphone zu erreichen und den Recruitingprozess so auszurichten, das die Anzahl an Bewerbungen aufgrund einer leichteren Zugänglichkeit über das Mobilgerät erhöht wird.

Welche Möglichkeiten gibt es für Mobile Recruiting?

Über Karriereseiten, Social Media Kanäle, Mobile Tagging, firmeneigene Karriereapps und für Mobilgeräte optimierte Websites lassen sich potenzielle Bewerber über das Smartphone ansprechen.