Gehälter im Personalwesen: So viel verdienen Personaler in Deutschland

Gehälter im Personalwesen: So viel verdienen Personaler in Deutschland

Über Gehälter zu sprechen, fällt vielen Menschen immer noch schwer. Dabei ist Transparenz wichtig, um eine faire Bezahlung zu ermöglichen, die sich letztlich auch in Zufriedenheit ausdrückt.

Nicht nur die unterschiedlichen Berufsbilder machen sich am Gehalt bemerkbar, sondern auch die Hierarchiestufe innerhalb eines Unternehmens sowie die Branche. Auch ob jemand studiert hat oder nicht, wirkt sich auf sein Gehalt im Personalwesen aus. 

Gehälter im Personalwesen sind laut eines Gehaltsreports der Jobbörse Stepstone im Jahr 2021 im Vergleich zum Jahr 2020 leicht gesunken. Während das durchschnittliche Bruttojahresgehalt von Personalverantwortlichen 2020 noch bei 58.408 Euro lag, sind es im Jahr 2021 58.029 Euro. 

    Wie hoch sind die Gehälter im Personalwesen im Durchschnitt je nach Position?

    Die Durchschnittslöhne für die verschiedenen Positionen im Personalwesen sehen wie folgt aus (Quelle: Stepstone):

    PositionGehaltsspanne in EuroDurchschnittliches Bruttogehalt in Euro
    Leitende Positionen wie Personalleiter, Leiter Personalentwicklung, Leiter Entgeltabrechnung oder Teamleiter Recruiting 48.000-80.80064.400
    Personalberater, HR-Berater34.300-56.30045.300
    HR-Sachbearbeiter, Sachbearbeiter Personalentwicklung 32.200-51.10041.650
    Ausbildungsberufe: Personalfachkaufmann/-frau32.200-46.90038.900
    Einsteiger-Positionen wie Junior-Personalreferent34.000-43.40038.400

    Alle Löhne sind als Bruttogehalt angegeben, da das Nettogehalt jedes Mitarbeiters von verschiedenen persönlichen Faktoren abhängt wie der Steuerklasse, dem Familienstatus, der Konfession und vielem mehr. Die Zahlen stammen von der Jobbörse “Stepstone”, die diese auf Basis statistischer Erhebungen ermittelt haben.

    Das Bruttojahresgehalt deckt in der Regel alle jährlichen Zahlungen ab, also auch zusätzliche Gehaltsbestandteile wie zum Beispiel Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Einmalzahlungen, Sonderzahlungen, Zulagen und Boni. Insbesondere in großen Firmen gibt es zudem häufig noch vermögenswirksame Leistungen, die einen zusätzlichen Gehaltsbestandteil abdecken.

    Wie sind die Einstiegsgehälter im Personalwesen?

    Das Einstiegsgehalt im Personalwesen liegt im Schnitt bei rund 51.000 Euro Bruttojahreslohn. Dabei hängt es stark von der Position ab, wie hoch das Gehalt genau ausfällt. Während ein Personalreferent nach der Ausbildung mit knapp 37.800 Euro einsteigt, erhält ein Recruiter beim Einstieg im Schnitt 50.844 Euro. Der Berufseinstieg in die Personalentwicklung wird zu Beginn im Schnitt mit 62.745 Euro jährlich entlohnt. (Quelle: Stepstone Gehaltsreport 2021 für Absolventen)

    Gehälter unterscheiden sich nicht in Abhängigkeit des Bildungsabschlusses, sondern auch hinsichtlich der Berufserfahrung. © Andrey Popov l Adobe Stock

    Welche 7 Aspekte haben Auswirkungen auf das Gehalt im Personalwesen?

    1. Tatsächlicher Beruf: Handelt es sich um eine Sachbearbeiterstelle oder geht es im Job um die Personalentwicklung? Je anspruchsvoller die Tätigkeit, desto höher fällt in der Regel das Gehalt aus.
    2. Qualifikation des Bewerbers: Hat er bereits umfassende Erfahrung gesammelt oder handelt es sich um eine Einsteigerposition? Je mehr praktische Erfahrung jemand hat, desto besser ist die Verhandlungsposition, wenn es um das Gehalt im neuen Job geht – entsprechend geringer ist meist das Einstiegsgehalt. Auch in einem bestehenden Job steigt das Gehalt mit der Zeit, das heißt mit mehr gesammelten Erfahrungen und häufig auch mehr Verantwortung.
    3. Geschlecht: Das Gender Pay Gap ist auch im Personalwesen existent. Während Frauen im Schnitt 54.477 Euro brutto im Jahr verdienen, kommen Männer auf 65.492 Euro.
    4. Hierarchie und Personalverantwortung: Führungskräfte verdienen in der Regel mehr Geld als Mitarbeiter ohne Personalverantwortung. Je mehr Verantwortung mit einer Stelle einhergehen, desto höher fällt normalerweise das Gehalt aus. Schließlich wächst die Komplexität einer Stelle mit der Vielzahl an Aufgaben, die es im Blick zu halten gilt. Ein Job mit Personalverantwortung wird im Schnitt um 24 Prozent besser bezahlt als ein Job ohne Personalverantwortung. 
    5. Region: In Großstädten wie München, Frankfurt oder Hamburg fallen die Löhne in der Regel höher aus als in Kleinstädten oder auf dem Land, da die Lebenshaltungskosten höher sind. Auch das Ost-West-Gefälle ist in Deutschland nach wie vor präsent.
    6. Unternehmensgröße: Je größer das Unternehmen ist, desto höher sind die Verdienstmöglichkeiten bei allen Berufsgruppen.
    7. Abschluss: Der Gehaltsunterschied zwischen studierten und nicht studierten Mitarbeitern im Personalwesen liegt im Schnitt bei 13.000 Euro. Als Personalkaufmann bzw. -frau ist das Gehalt selbst mit vielen Jahren Berufserfahrung häufig immer noch niedriger als bei einem Personalreferenten mit Hochschulabschluss. Masterabsolventen können zudem auf höhere Löhne hoffen als Bachelorabsolventen. 

    Mit welchem Abschluss können Mitarbeiter im Personalwesen auf welche Gehälter hoffen?

    Ob Ausbildung oder Studium und wenn ja, welcher Studienabschluss, ist immer noch eines der entscheidenden Kriterien, wenn es um Gehälter im Personalwesen oder der Personalwirtschaft geht. 

    Insbesondere beim Einstiegsgehalt spielt der Abschluss eine Rolle – im Laufe der Jahre, mit verschiedenen Karrieresprüngen und vielleicht auch verschiedenen Jobwechseln von einer kleinen Firma in einen großen Konzern, können sich solche Unterschiede aufweichen. Dennoch sind die Unterschiede auch im Durchschnitt beachtlich, wie Zahlen aus dem Stepstone Gehaltsreport 2021 zeigen:

    AbschlussDurchschnittliches Gehalt im Personalwesen in Euro
    Lehre/Ausbildung44.077
    Meister/Fachwirt55.375
    Bachelor51.583
    Master59.705
    Universtitätsdiplom79.250 

    Der Großteil der HR-Manager bzw. Personalmanager hat ein Studium in Vollzeit absolviert. Beliebt sind jedoch auch duale Studiengänge, bei denen Studierende während der Ausbildung ein Gehalt erhalten und direkt erste praktische Erfahrungen sammeln können. Das Ausbildungsgehalt liegt dabei im Schnitt bei 733 Euro im ersten Jahr, 781 Euro im zweiten Jahr und 844 Euro im dritten Jahr.

    Mit welcher Ausbildung oder welchem Studium kann man im Personalwesen arbeiten?

    Zu den typischen Qualifikationen für einen Job im Personalwesen zählen:

    • Studium der Psychologie
    • BWL-Studium
    • Sozialwissenschaftliches Studium
    • Kommunikationswissenschaftliches Studium
    • Studium der Wirtschaftspsychologie
    • Jura-Studium
    • Personalmanagement/Human Ressource Management-Studiengang
    • Kaufmännische Ausbildung
    • Ausbildung als Personaldienstleistungskaufmann/-frau

    Zum Teil kann auch über Weiterbildungen als Personalsachbearbeiter, Personalkaufmann/-frau, Personalberater, Personalentwickler oder Lehrgänge zum Recruiter der Einstieg ins Personalwesen gelingen. 

    Unter Umständen finden auch Quereinsteiger ihren Job ins Personalwesen. Entscheidend für diesen Bereich sind ein guter Umgang mit Menschen, Kommunikationsfähigkeit sowie Empathie. Weiterhin relevant sind ein Verständnis für Zahlen, technisches Verständnis, da die Digitalisierung auch im Personalwesen fortschreitet sowie keine Angst vor juristischen und arbeitsrechtlichen Themen. Zum Teil ist auch Kreativität entscheidend, wenn es zum Beispiel um eine Stelle im Employer Branding geht, die das Ziel hat, einen Arbeitgeber möglichst ansprechend zu vermarkten.

    In welchen Branchen sind die Gehälter im Personalwesen am höchsten?

    Zu den Top-Branchen für ein gutes Einkommen im Personalwesen zählen laut des Stepstone Gehaltsreports 2021 folgende:

    • Chemie- und Erdölverarbeitende Industrie: In dieser Branche verdienen Personaler im Schnitt 74.836 Euro Bruttojahresgehalt.
    • Banken: In Banken verdienen Personaler im Schnitt 73.740 Euro im Jahr. 
    • Maschinen- und Anlagenbau: Der Durchschnittsbruttolohn liegt für Personaler bei 73.630 Euro.
    • Fahrzeugbau- und zulieferer: 71.153 Euro
    • Metallindustrie: 68.836 Euro

    Am schlechtesten bezahlt werden Personaler in der IT-Branche. Sie erhalten im Durchschnitt 58.795 Euro im Jahr brutto.

    Die besten Verdienstmöglichkeiten haben Personalverantwortliche in Konzernen. Dienstleistende Konzerne zahlen dabei eher höhere Gehälter als produzierende Mittelständler. Bei kleinen Unternehmen entscheidet mehr die finanzielle Situation über das mögliche Gehalt als der Gegenstand der Arbeit.

    Welche Gemeinsamkeiten gibt es bei den Gehältern in der Personalbranche?

    Trotz aller Unterschieden lassen sich auch Gemeinsamkeiten hervorheben: Grundsätzlich ist der Personalbereich einer jener Bereiche, die verhältnismäßig gut bezahlt sind, obwohl keine „direkte Wertschöpfung“ stattfindet, wie etwa in der Produktentwicklung, im Einkauf oder im Vertrieb.

    Steigende Anforderungen in der Personalabteilung: Wachsende Expertise nötig

    Die Anforderungen im Personalbereich sind enorm gewachsen und wachsen noch weiter. Folgende Punkte dienen als exemplarische Beispiele:

    Um solchen Herausforderungen adäquat zu begegnen, braucht es professionelle Personalarbeit – und ebendiese hat ihren Preis.

    Was verbindet die Berufe im Personalwesen?

    Häufig wird in Deutschland nur der Begriff „Personaler“ oder „HR-Mitarbeiter“ genutzt. Wie die Auflistung der verschiedenen Löhne zeigt, gibt es aber durchaus eine große Vielfalt in den Berufen im Personalwesen.

    So unterschiedlich die Berufe auch sein mögen, sie verbindet alle, dass es im Kern um Beschäftigte von Unternehmen, um Menschen, geht. Kurzum: Die Bandbreite an Berufen mit Personalschwerpunkt ist riesig – und hat auch Auswirkungen auf das Gehalt.

    Was sind die klassischen Jobs in einer Personalabteilung?

    In der Personalabteilung eines Unternehmens gibt es verschiedene Bereiche. Während in kleinen Betrieben ein oder zwei Personen auch schon mal alles übernehmen müssen und eher als Generalisten fungieren, haben große Firmen häufig verschiedene Positionen für unterschiedliche Themen vorgesehen.

    • Personalreferent: Der Personalreferent ist die mittlere Ebene in der Personalabteilung. Alternativ genutzte Begriffe sind beispielsweise HR-Manager oder Personaler. Personalreferenten sind dafür zuständig, den Personalbedarf eines Unternehmens optimal zu decken, Bewerbungsprozesse zu planen und umzusetzen und Personal einzustellen. Auch die Festlegung von Arbeitsbedingungen kann zur Arbeit eines Personalreferenten gehören.
    • Personalleiter: Personalleiter leiten eine Personalabteilung und haben einen Überblick über alle laufenden Prozesse wie zum Beispiel Neueinstellungen, Stellenanzeigen, Arbeitszeitmodelle sowie die Regelungen der Zusammenarbeit. 
    • HR Business Partner: Ein HR Business Partner übernimmt strategische Aufgaben und widmet sich zum Beispiel der Personalplanung oder Personalentwicklung. 

    Personalsachbearbeiter/Lohn- und Gehaltsbuchhalter: Sie kümmern sich um administrative Aufgaben, übernehmen Lohnabrechnungen, pflegen die Mitarbeiterstammdaten und melden nötige Beiträge wie zum Beispiel die Sozialabgaben. 

    Welche weiteren Jobs im Personalwesen gibt es?

    Es gibt nicht nur die Jobs in Personalabteilungen, sondern auch HR-Berufe in der Personalberatung. Auch bei Personaldienstleistern lässt sich Geld verdienen.

    Recruiter/Consultant: HR-Consulting ist ein wachsender Markt, bei dem die Gehälter je nach Branche und Hierarchieebene variieren können. Was in der Personalabteilung der Personalreferent, ist in der Personalberatung entweder der Recruiter oder der Consultant. Die Bezeichnungen variieren, es geht aber um die Trennung von Kundenberatung und Rekrutierung, die Ebene ist etwa gleich. Diese Personen sind dafür zuständig, den Personalbedarf zu erkennen, neues Personal zu rekrutieren und einzustellen. 

    Headhunter: Headhunter suchen für ihre Kunden nach neuen geeigneten Mitarbeitern. Dafür werden Profile erstellt und Kandidaten in bestehenden Positionen angesprochen sowie beurteilt. Heutzutage werden Job-Profile wie XING oder LinkedIn dafür gerne genutzt. Headhunter erhalten zum Teil auch Provisionen für die erfolgreiche Vermittlung von Kandidaten, wodurch häufig mit einem Fixgehalt und zusätzlichen variablen Vergütungssystemen gearbeitet wird.

    Auch bei Personaldienstleistern gibt es verschiedene Positionen in der Personalarbeit, die häufigste ist Personaldisponent. Personaldisponenten arbeiten bei Zeitarbeitsfirmen, die Zeitarbeit und Personalvermittlung anbieten. Sie suchen passende Arbeitskräfte für Unternehmen, die Bedarf an Personal haben, betreuen Kunden und akquirieren Neukunden.

    Fazit: So hoch sind die Gehälter im Personalwesen

    Über Gehälter im Personalwesen zu sprechen ist wichtig, um Transparenz zu schaffen und faire Vergütungen zu erzielen. Die unterschiedlichen Jobs im Personalbereich werden auch unterschiedlich vergütet, was von Faktoren wie Hierarchie und Verantwortung, Region, Qualifikationen sowie der Unternehmensgröße abhängt. Das durchschnittliche Bruttojahresgehalt im Personalwesen lag im Jahr 2021 bei 58.029 Euro und somit etwas niedriger als im Vorjahr. Zu den bestzahlenden Branchen gehören Banken und die Chemie- und Erdölverarbeitende Industrie. 

    Die Anforderungen im Personalwesen sind in den letzten Jahren immer stärker gewachsen, mit Jobsharing-Modellen, Homeoffice-Regelungen und mehr, wodurch es zum Teil auch immer schwerer wird, gutes Personal für diese Jobs zu finden. Je mehr Verantwortung jemand übernimmt, desto höher sind auch die Gehälter. Gemein haben alle Jobs im Personalwesen, dass es um die Beschäftigung von Menschen und somit auch um die Auseinandersetzung mit Menschen geht. 

    Häufig gestellte Fragen zum Thema Gehälter im Personalwesen

    Wie viel verdienen Personaler?

    Das Gehalt im Personalwesen beträgt im Jahr 2021 durchschnittlich 58.029 Euro brutto.

    Wovon hängt das Gehalt im Personalwesen ab?

    Das Gehalt hängt von den individuellen Qualifikationen, der Unternehmensgröße, der Hierarchie, den bisher gesammelten Erfahrungen sowie der Region ab.

    In welcher Branche werden im Personalwesen die höchsten Gehälter gezahlt?

    Am meisten Geld verdienen HR-Mitarbeiter in Banken, in der Chemie- und Erdölverarbeitenden Industrie sowie im Maschinen- und Anlagebau. Die niedrigsten Löhne erhalten Personaler in der IT-Branche.